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BERICHT DES AUFSICHTSRATES

NACHHALTIGKEIT UND VERANTWORTUNG

LAGEBERICHT

JAHRESABSCHLUSS

BESTÄTIGUNGSVERMERK

Sicherung der Wassergewinnung. Seit 1972 beruht

diese vollständig auf der Förderung aus Tiefbrunnen. Die

Brunnen werden nach Grundsätzen einer schonenden

und nachhaltigen Wasserförderung bewirtschaftet. Dies

bedeutet unter anderem, dass Brunnen mit hoher Beanspru­

chung über die Jahre in ihrer Förderleistung angepasst

werden, um unerwünschte Effekte wie Mineralisierungen

zu vermeiden.

Entsprechend haben die Stadtwerke Lübeck im abgelaufenen

Geschäftsjahr ein Projekt initiiert mit dem Ziel, die Wasser-

versorgung der Hansestadt auch für die kommende Generation

umweltschonend sicherzustellen. Im Wesentlichen geschieht

dies auf zwei Ebenen – dem Neubau von Brunnen zur Ent-

lastung älterer Förderstellen und der Entwicklung einer Strate-

gie für die zukünftige Wassergewinnung unter Abwägung

sowohl wirtschaftlicher als auch umweltorientierter Aspekte.

Letztere sollen dann ab 2018 / 2019 greifen. Diese strategische

Planung wird hinterlegt durch erhebliche Investitionsmaß-

nahmen. Im Zeitraum 2017 bis 2021 sind knapp EUR 23,5 Mio.

zur Sicherung der Trinkwasserversorgung vorgesehen.

ENERGIEWENDE VOR ORT DURCH DEZENTRALE ERZEUGUNG

Die Stadtwerke Lübeck setzen für Lübecks Energiezukunft

auf umweltschonende und hocheffiziente Anlagen und

Kraftwerke und stehen hinter den Zielen der Energiewende.

Bis zum Abschalten der deutschen Atomkraftwerke

ab 2020 sollen mindestens 50 % des von den Stadtwerken

Lübeck verkauften Stroms in eigenen Anlagen erzeugt

werden – bürgernah und dezentral.

Nach dem Ausbau maßgeblicher Erzeugungskapazitäten

im Bereich der Windenergie konzentrierte sich im abgelau-

fenen Geschäftsjahr die Stärkung der Eigenerzeugung

weiter auf den Ausbau der Fernwärme in Lübeck in modernen

Blockheizkraftwerken (BHKW). Aufgrund ihrer kompakten

Bauweise und der Möglichkeit, diese hocheffizienten Kraft­

werke auch innerhalb des Stadtgebiets mit hoher Akzep-

tanz durch Anwohner und Bürger zu bauen, sind sie eine

wichtige Säule für eine nachhaltige und bürgernahe

Energieversorgung.

Dabei nehmen die Stadtwerke Lübeck ganz im Sinne

des Nachhaltigkeitsgedankens eine kontinuierliche Anpas-

sung und Verknüpfung von Konzepten zur Steigerung

der Wirtschaftlichkeit mit solchen einer noch höheren

Umwelteffizienz vor.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben die Stadtwerke

vor diesem Hintergrund im Zusammenhang mit dem Fern-

wärmeausbau ein weiteres „Power-to-Heat“-Modul in

Betrieb genommen und in die laufende Energieversorgung

mitintegriert. Hierdurch ist es möglich, produzierten, aber

durch Nachfrage nicht benötigten Strom – zum Beispiel aus

regenerativer Erzeugung – über den Wandel in Wärme-

energie sinnvoll zu speichern und ihn als Wärme in die ent­

sprechenden Wärmenetze einzuspeisen. Demzufolge

werden inzwischen alle BHKW-Neubauten auch mit entspre­

chenden Wärmespeichern ausgerüstet, um so eine noch

effizientere Energienutzung zu ermöglichen.

MEILENSTEIN „ENERGIEBUNKER“

Ein besonders gelungenes Beispiel für den Ansatz

nachhaltiger Aspekte weit über die technische Anlage

hinaus stellt in diesem Zusammenhang der sogenannte

„Energiebunker“ am Töpferweg dar. Ursprünglich

als Luftschutzbunker im II. Weltkrieg geplant und gebaut,

wurde dieses inzwischen brachliegende Bauwerk von

den Stadtwerken Lübeck in enger Abstimmung mit der

Denkmalpflege zu einem BHKW umgebaut.

Nach erfolgter Inbetriebnahme des BHKW Töpferweg

wird das in den vergangenen zwei Jahren entwickelte

Fernwärmesystem St. Lorenz im kommenden Jahr

fertiggestellt. Das Wärmenetz reicht dann vom Ziegel-

teller südwärts über Buntekuh, die Fußgängerbrücke

„Kamelbrücke“, wieder nordwärts über den Bahnhof bis

zur MUK.

Weitere wesentliche Maßnahmen waren außerdem

neben der Modernisierung des BHKW Ziegelstraße

(beim Sportbad St. Lorenz) und der Reaktivierung des

BHKW Karavellenstraße (neben der Baltic Schule)