
Solaranlage für zuhause: Lohnt sich Photovoltaik wirklich?
Eine Solaranlage auf dem Dach ist nicht nur eine Möglichkeit zur Reduktion eures ökologischen Fußabdrucks, sondern kann sich auch finanziell richtig lohnen. Der erzeugte Strom mit der eigenen PV-Anlage muss nicht mehr eingekauft werden und für überschüssige Energie gibt es auch im Jahr 2025 noch eine Vergütung in Form einer Einspeisevergütung durch den Netzbetreiber. Wie sehr sich eine Solaranlage im Einzelfall lohnt, hängt jedoch von einigen Faktoren ab, die wir in diesem Artikel näher beleuchten werden.
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
Je mehr Strom ihr selbst verbraucht, desto lohnender ist die Installation einer PV-Anlage auf eurem Dach.
Nach etwa 9 bis 15 Jahren amortisieren sich Solaranlagen im Schnitt. Ihr habt dann die Anfangsinvestition wieder raus und ab dann lohnt es sich richtig.
Durch einen Speicher kann die Unabhängigkeit von Stromanbietern von circa 40 auf rund 70 Prozent erhöht werden. Je mehr selbstproduzierter Solarstrom genutzt wird, desto geringer fällt die Stromrechnung aus.
In Norddeutschland scheint die Sonne zwar etwas weniger als im Bundesschnitt, aber eine lohnende Solaranlage hängt nicht nur von den Sonnenstunden ab.
Kosten der Solaranlage: Was kostet eine PV-Anlage und welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?
Wägt man bei der Solaranlage Vor- und Nachteile ab, wird oft das Argument der Kosten als Risiko genannt. Allerdings sollte dabei bedacht werden, dass es sich dabei um eine Investition mit Chance auf Rendite handelt. Jeder Euro, der jetzt ausgegeben wird, muss später nicht mehr für Strom von extern gezahlt werden.
Wie teuer eine Solaranlage wird, hängt von der Art und Anzahl der Solarmodule, den Eigenschaften des Daches und den Kosten für die Montage durch Fachpersonen ab. Ein wesentlicher Kostenfaktor ist die theoretische Maximalleistung der Solarmodule unter Laborbedingungen, die als Kilowatt Peak (kWp) bezeichnet wird.


Wichtig zu wissen: Seit dem 1. Januar 2023 sind Erträge von Solarstromanlagen bis 30 kWp für Eigentümer:innen faktisch steuerfrei. Es ist also ratsam, unter diesem Leistungswert zu bleiben.
Wenn es um die Installation von Solaranlagen geht, bieten wir von den Stadtwerken Lübeck einen Service aus einer Hand an – von der Beratung bis zur Montage!
Hoher Eigenverbrauch und Speicher als wichtige Faktoren für die Rentabilität
Der Eigenverbrauch ist der größte Faktor dafür, dass sich eine Solaranlage lohnt. Den verbrauchten Strom nicht am Markt beziehen zu müssen, ist der effektivste Hebel, damit sich eine PV-Anlage schnell rechnet. Ein Speicher kann zudem dabei helfen, den Eigenverbrauch zu maximieren.

Schnelle Amortisation der PV-Anlage bei hohem Eigenverbrauch
Niemand kann die Strompreise exakt voraussagen. Derzeit liegen die Preise im Schnitt bereits bei über 35 ct / kWh. Bei einem Jahresstromverbrauch von 5.000 kWh entstehen also jährliche Kosten von 1.750 €.
Eine Anlage mit 10 kWp kostet ca. 13.500 € und produziert (zumindest im Jahresschnitt) mehr Strom als benötigt wird. Eine solche Anlage könnte sich unter optimalen Bedingungen in weniger als 10 Jahren amortisieren.
In der Praxis sollte man jedoch immer etwas vorsichtiger kalkulieren. Doch selbst ohne Speicher und bei konservativer Schätzung rechnet man mit einem Amortisierungszeitraum von 9 bis 15 Jahren. Die durchschnittliche Lebensdauer von Solaranlagen (ca. 25 bis 40 Jahre) übersteigt diesen Zeitraum deutlich.
Ab wann lohnt sich Photovoltaik mit Speicher?
Auch nicht verbrauchter Strom verpufft nicht sinnlos, sondern kann entweder in einen Speicher geleitet oder ins öffentliche Netz eingespeist werden.
Ein Speicher lohnt sich dann, wenn der Solarstrom zu Tageszeiten erzeugt wird, an denen der Strom nicht selbst genutzt wird. Der Speicher füllt sich, während ihr z. B. auf der Arbeit seid und steht dann am Abend zur Verfügung, wenn die Waschmaschine läuft oder das E-Auto an der Wallbox lädt.
Tipp: Ob sich die Kombination aus einer PV-Anlage und einem Speicher lohnt, können euch unsere Expert:innen sagen. Diese Frage ist zu individuell, um sie pauschal zu beantworten.
Die Einspeisevergütung für Photovoltaik und Stromverkauf am Markt
Sollte der Speicher keine Kapazitäten mehr aufweisen oder wird eine PV-Anlage ohne Speicher genutzt, ist die Überschusseinspeisung einer der Faktoren, der dafür sorgt, dass sich die Solaranlage lohnt. Weitere wichtige Aspekte hierfür sind eine Optimierung des Eigenverbrauchs und die Reduzierung des Strombezugs aus dem Netz.
Aktuell werden folgende Vergütungen gezahlt:
Überschusseinspeisung: bis zu 7,94 ct pro kWh
Volleinspeisung: bis zu 12,60 ct pro kWh
Hinweis: Die genannten Höchstbeträge gibt es für Betreiber:innen von Solaranlagen mit einer Maximalleistung von höchstens 10 kW. Größere Anlagen erhalten geringere Vergütungen.
Nur in Sonderfällen kann es sinnvoll sein, dass ihr euch statt der Überschusseinspeisung für die Volleinspeisung entscheidet, also sämtlichen Strom dem öffentlichen Netz zur Verfügung stellt. Das Modell der Volleinspeisung lohnt sich nur, wenn deutlich mehr Strom erzeugt als selbst verbraucht wird oder eine Anlage auf einer Freifläche betreibt, sodass die Anbindung an das Hausstromnetz nicht möglich oder sinnvoll wäre.
Wichtig zu wissen: Die Einspeisevergütung für Photovoltaik wird euch für 20 Jahre lang garantiert. Die Höhe der Vergütung geht immer weiter zurück. Je früher eine Solaranlage installiert wird, desto mehr lohnt es sich noch.

Planung der Solaranlage: Welche technischen Voraussetzungen machen eine PV-Anlage lohnenswert?
Generell gilt, dass PV-Anlagen überall angebracht werden können, wo der Lichteinfall ausreichend ist und es zu keiner Verschattung durch angrenzende Gebäude, Bäume oder Dachaufbauten kommt.
PV-Anlagen können auf Flach- und Schrägdächern gleichermaßen installiert werden. Dächer, die keine Neigung von 20 bis 40 Grad aufweisen, können ebenfalls gute Ergebnisse in der Stromproduktion erzielen. Bei Flachdächern kann der Winkel der Module durch die Auftständerung optimal eingestellt werden.
Je kleiner die Solaranlage ausfällt, desto wahrscheinlicher ist es, dass der meiste Strom selbst verbraucht werden kann. Trotzdem raten viele PV-Expert:innen dazu, möglichst viel Fläche mit PV-Modulen auszustatten, weil es einige Fixkosten gibt, die mit zunehmender Anlagengröße unterproportional steigen. Trotzdem sollte die Größe der Anlage bei der Planung nicht der einzige Aspekt sein, der einbezogen wird. In der individuellen Beratung ermitteln unsere Expert:innen die optimale Anlagengröße für jede Kundin und jeden Kunden.
Mehr zu der Frage, wann ein Dach für Photovoltaik geeignet ist, lest ihr in diesem Artikel.
Wie groß ist der ökologische Nutzen von Solaranlagen wirklich?
Solaranlagen gelten als Eckpfeiler der Energiewende und leisten einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz. Aber wie genau profitieren Umwelt und Gesellschaft?
Hier kommen ein paar spannende Insights:
CO₂-Einsparungen: Solarstrom verursacht pro Kilowattstunde nur etwa 43 bis 63 Gramm CO₂-Äquivalente, während Strom aus Kohle oder Gas bis zu 746 Gramm CO₂ pro Kilowattstunde ausstößt. Über die gesamte Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren kann eine durchschnittliche Anlage tausende Tonnen CO₂ einsparen.
Photovoltaikanlagen sind langlebig: Mit einer Lebensdauer von mindestens 25 Jahren erzeugen sie langfristig sauberen Strom. Doch was passiert danach? Über 92 Prozent der Bestandteile – insbesondere Glas, Aluminium und sogar einige seltene Metalle – können recycelt werden. Auch Forschung und Technik schreiten voran, um künftig noch mehr Bestandteile, wie Silizium, wiederzuverwerten.
Beitrag zur Energiewende: Solaranlagen spielen eine zentrale Rolle, um fossile Energieträger zu ersetzen. Im Vergleich zu fossilen Energieträgern wie Kohle oder Gas benötigen Solaranlagen deutlich weniger Wasser und verursachen keine Luftverschmutzung. Neben der Einsparung von Emissionen fördern sie eine dezentrale Energieversorgung. Das sorgt für weniger Abhängigkeit von Großkraftwerken, mehr Eigenversorgung und regionale Wertschöpfung.
Übrigens: Wir können es total verstehen, wenn ihr primär an der Amortisation eurer PV-Anlage interessiert seid. Aber ist es nicht schön zu sehen, dass die Investition in Solarmodule auf eurem Dach nicht nur euren Geldbeutel schont, sondern auch einen Beitrag zum Erhalt des Planeten leistet?


Fazit: 5 Gründe, warum sich Photovoltaik (fast immer) lohnt!
Die Fakten und Zahlen zeigen klar, dass sich die Anschaffung einer Solaranlage lohnt. Strom wird tendenziell teurer und euer Stromverbrauch dürfte in Zukunft nicht sinken – besonders aufgrund der voranschreitenden E-Mobilität und dem vermehrten Einsatz von Wärmepumpen. Die PV-Anlage auf dem Dach zahlt sich also von selbst ab.
Hier kommen nochmal die wesentlichen Gründe dafür, warum eigens produzierter Solarstrom eine gute Entscheidung ist:
Stromkosten sparen: Jede selbst erzeugte und verbrauchte Kilowattstunde (kWh) ist eine Kilowattstunde, die eingekauft werden muss. Außerdem beschleunigt die produzierte Strommenge die Amortisation der Solaranlage.
Unabhängigkeit wahren: Je weniger Strom ihr extern kauft, desto unabhängiger seid ihr. Vor allen Dingen dann, wenn globale Krisen die Preise am Energiemarkt durcheinanderwirbeln.
Nachhaltige Energieerzeugung: Die Stromerzeugung muss grüner werden, damit die Klimaziele erreicht werden können. PV-Anlagen leisten einen Beitrag dazu und schonen damit nicht nur den Geldbeutel, sondern auch euer Gewissen.
Staatliche Förderung: Deutschland und die EU setzen auf Photovoltaik. Die EEG-Novelle 2023, das Solarpaket 2024 – es wird viel getan, damit sich PV-Anlagen schneller lohnen. Aktuell werden sowohl der Kauf als auch die Installation von Solaranlagen mit einem Nullsteuersatz gefördert - dadurch entfallen die 19 % Mehrwertsteuer.
Vorbereitung auf die stromgeführte Zukunft: E-Mobilität, Smart Homes und Wärmepumpen sind die Zukunft. Ohne Strom geht nichts. Auch wenn sich die Energieeffizienz verbessert, wird der Stromverbrauch langfristig steigen.
Um die maximale Rendite aus einer PV-Anlage zu ziehen, sind kleine Rechenspielchen notwendig: Mit welchem Verbrauch kann in Zukunft gerechnet werden? Wie viel Leistung wird verbaut? Ist eine Variante mit Speicher oder ohne geplant?
Diese Details werden aber nicht klären, ob sich eine Solaranlage lohnt, sondern wie sehr sie sich rechnen wird. Sofern ihr nicht euer komplettes Haus aus Gründen der Statik umbauen müsst oder ihr in einem komplett verschatteten Häuschen im Wald lebt, wird sich eine PV-Anlage weit vor Ablauf ihrer Lebensdauer amortisieren.
Ihr wünscht euch eine faire Einschätzung, ob und wie sehr sich eine Solaranlage auf eurem Dach lohnt? Dann sprecht jetzt mit unseren Expert:innen von den Stadtwerken Lübeck!


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