Zwei Techniker installieren PV-Anlagen auf einem schwarzen Dach

Photovoltaik für Dach prüfen: Was sind die Kriterien?

29.01.2025
12 Min. Lesezeit

Bevor eine Solaranlage geplant werden kann, muss das Dach auf seine Eignung geprüft werden. Dabei spielen Faktoren wie der Dachtyp, das Material, die Ausrichtung und der Zustand eine zentrale Rolle. In diesem Ratgeber erhaltet ihr einen Überblick zu den wichtigsten Kriterien, die darüber entscheiden, ob euer Dach für die Installation einer Solaranlage geeignet ist.

Inhalte

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Bevor eine PV-Anlage installiert wird, sollte das Dach unter anderem auf Größe, Tragfähigkeit, Material und Zustand geprüft werden, um langfristige Probleme zu vermeiden und die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage zu beurteilen.

  • Das perfekte Dach ist in Richtung Süden ausgerichtet, nicht verschattet und weist eine Neigung von ca. 30 Grad auf. Aber auch Dächer, die deutlich von diesem Idealzustand entfernt sind, können sich sehr lohnen.

  • Falls das Dach älter als 20 bis 30 Jahre ist oder bereits strukturelle Schwächen aufweist, kann eine Sanierung vor der Installation von Solarmodulen sinnvoll sein.

Wie prüft man, ob das Dach für Photovoltaik geeignet ist?

Bevor es darum geht, welche Module in welcher Anzahl verbaut werden, ob ein Speicher sinnvoll ist oder sogar eine Wallbox Bestandteil der Planung wird, müssen die Basics geklärt werden – und dazu zählt die Eignung des Daches zur Installation einer PV-Anlage.

Hier kommen die wesentlichen Kriterien für PV-geeignete Dächer auf einen Blick:

  • Mindestgröße: Für eine wirtschaftlich sinnvolle PV-Anlage werden ca. 20 m² Dachfläche benötigt.

  • Dachform: Am besten eignen sich Satteldächer oder Flachdächer, während komplexe Dachformen mit vielen Gauben oder Erkern die Modulplatzierung erschweren können.

  • Material und Zustand: Das Dach muss stabil genug sein, um die zusätzliche Last der PV-Anlage zu tragen, wobei bestimmte Materialien wie Schiefer oder alte Eternitplatten problematisch sein können.

  • Ausrichtung und Neigung: Eine Südausrichtung mit einer Neigung von 20 bis 40 Grad bietet optimale Erträge, aber auch Ost-West-Dächer können durch eine kluge Modulverteilung effizient genutzt werden.

  • Verschattung: Schornsteine, Bäume oder Nachbargebäude können die Leistung der Anlage beeinträchtigen, weshalb eine Verschattungsanalyse sinnvoll ist, um mögliche Ertragsverluste zu minimieren.

  • Rechtliche Fallstricke: Denkmalgeschützte Gebäude, lokale Bauvorschriften oder Eigentümergemeinschaften können Einschränkungen bei der Installation mit sich bringen, sodass eine vorherige Abstimmung mit den zuständigen Stellen ratsam ist.

Übrigens: Das perfekte Dach für eine PV-Anlage existiert nur in der Theorie. Ihr müsst also nicht die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn euer Dach ein paar Herausforderungen mit sich bringt. Die Installation einer lohnenden Solaranlage ist in sehr vielen Fällen möglich – auch ohne komplette Sanierung!

Gerne beraten euch die Expert:innen von den Stadtwerken Lübeck hinsichtlich der Eignung eurer Dachfläche.

Mann steht vor seinem Haus und hält ein Klemmbrett in der Hand

Auf die Größe kommt es an – oder etwa nicht?

Tatsächlich braucht es nicht unbedingt eine große Anlage, um die Stromkosten zu decken. Ein Beispiel: Mit einer Anlage von 12 Modulen, die je nach Ausrichtung und Effizienz eine Leistung von 4 bis 5 kWp erzeugen kann, kann bereits ein erheblicher Teil des Bedarfs an Strom gedeckt werden. 

Pauschale Angaben sind jedoch schwierig, weil dafür jeder einzelne Fall viel zu individuell ist. Und auch kleinere oder unregelmäßig geschnittene Dächer lassen sich oft clever nutzen. Indem Module unterschiedlich angeordnet oder in mehreren Teilbereichen installiert werden, kann selbst eine verwinkelte Dachfläche für Photovoltaik genutzt werden.

Moderne Optimierungstechniken helfen zudem dabei, das Maximum aus der verfügbaren Fläche herauszuholen. Leistungsoptimierer oder Mikrowechselrichter sorgen dafür, dass auch bei teilweiser Verschattung oder ungünstigen Modulwinkeln ein effizienter Betrieb möglich ist.

Mehr Ertrag bei begrenztem Platz

Auch bei kleineren Dächern gibt es clevere Möglichkeiten, um mehr Ertrag aus der gleichen Fläche zu ziehen:

  • Moderne Module mit höheren Wirkungsgraden erzeugen auch auf kleiner Fläche eine gute Leistung. Besonders IBC- oder TOPCon-Module bieten hier Vorteile. 

  • An Fassaden oder Balkongeländern montiert, können vertikale PV-Module zusätzliche Leistung bringen. 

  • Auch Freiflächenanlagen im Garten sind eine interessante Alternative, wenn das Dach ungeeignet oder zu klein ist.

Großes Haus mit Metalldach, Glasfensterfront und einem Garten mit Auto

PV-Anlage auf Flachdach vs. Schrägdach: Welche Dachformen eignen sich?

Die meisten Dächer in Deutschland sind entweder Flachdächer oder Schrägdächer. Grundsätzlich gilt, dass beide Dachformen für PV-Anlagen geeignet sind.

Wird die PV-Anlage auf einem Flachdach montiert, hat dies den Vorteil, dass die Solarmodule unkompliziert im gewünschten Winkel aufgeständert werden können. Die Dachdurchdringung, also das Bohren von Löchern ins Dach, muss nicht erfolgen, dafür ist aber eine Ballastierung erforderlich. Das sorgt für zusätzliches Gewicht, was bei der Statikplanung berücksichtigt werden muss.

Bei Schrägdächern, wie z. B. einem Satteldach oder Walmdach, erfolgt die Montage der PV-Module in der Regel durch Verschraubung. Dachhaken sind dabei wesentliche Befestigungselemente für PV-Anlagen auf Schrägdächern, da sie die Unterkonstruktion sicher mit den Sparren verbinden, ohne die Dacheindeckung zu beschädigen.

Photovoltaik: Dachneigung berechnen

Die Neigung kann bei PV-Anlagen auf Schrägdächern praktisch nicht angepasst werden, was aber auch in den seltensten Fällen zum Problem wird. Zwar liegt die optimale Energieausbeute zwischen 20 und 40 Grad, doch selbst leicht flachere oder steilere Dachneigungen führen typischerweise zu vernachlässigbaren Mindererträgen.

Wichtig zu wissen: Ungewöhnliche Dachformen (z.B. Tonnendächer) sind zwar kein grundsätzliches Ausschlusskriterium. Allerdings ist die Installation der Module deutlich aufwändiger und teurer, was dazu führen kann, dass die Gesamtwirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben ist.

Nord, Süd, West oder Ost: Die optimale Ausrichtung des Daches

Wenn sich ein PV-Anlagenbauer das Dach seiner Träume vorstellen könnte, wäre es mit Sicherheit ein alleinstehendes Haus mit Schrägdach in Südausrichtung und etwa 30 Grad Neigungswinkel. In der Theorie ist hier der Stromertrag maximal. Aber was, wenn bei euch ganz andere Bedingungen vorliegen? Das ist (meistens) kein Problem!

Einerseits gilt, dass Süd-Dächer den höchsten Ertrag versprechen. Andererseits zählt aber die Wirtschaftlichkeit einer Anlage – und die steigt mit dem Anteil des eingesparten Stroms, der nicht am Markt hinzugekauft werden muss. Selbst erzeugen statt kaufen heißt die Devise, die über die Lukrativität einer Solaranlage entscheidet.

Aus diesem Grund gilt die Ost-West-Ausrichtung einer Solaranlage als praktisch für Privathaushalte. Das Sonnenlicht wird in dieser Konstellation genau dann in Strom umgewandelt, wenn es typischerweise benötigt wird, weil sich die meisten Personen im Haus befinden – am Morgen und am Abend. Der Gesamtertrag liegt zwar niedriger als bei einer Süd-Ausrichtung, aber das Modell kann sich trotzdem mehr lohnen. 

Überschüssiger Strom muss entweder einem Speicher zugeführt oder ins Netz gespeist werden. Letzteres wird zwar mit einer Vergütung belohnt, doch das Einsparen von Strom ist deutlich lukrativer. Doch wer einen großen Speicher verbaut hat und dazu noch überwiegend im Homeoffice arbeitet, wird auch mittags viel Strom nutzen können – die Szenarien sind also immer sehr individuell.

Wichtig zu wissen: Die Ausrichtung einer Solaranlage gen Norden gilt als am wenigsten attraktiv für PV-Anlagen. Dennoch kann es sich im Einzelfall lohnen, ein Satteldach mit Nord-Süd-Ausrichtung vollständig mit PV-Modulen zu bestücken. Lediglich die einseitige Ausrichtung eines Pultdaches nach Norden führt selten zu Berechnungen, die auf eine angemessene Wirtschaftlichkeit hindeuten.

Apropos Norden: Bei uns in Norddeutschland scheint die Sonne zwar etwas weniger als im Bundesschnitt, aber das sollte euch nicht verunsichern – schließlich gibt es noch mehr Faktoren, die den Ertrag beeinflussen. Unsere Solarexpert:innen zeigen euch gerne, wie viel Stromertrag bei euch drin ist.

Gute und weniger geeignete Dachmaterialien für Solaranlagen

Nicht alle Dachmaterialien sind gleich gut geeignet, um Solarmodulen sicheren Halt zu bieten.

Photovoltaik: Dach ohne und mit Ziegeln

Als unkompliziert gelten Ziegeldächer, die mit Beton- oder Tonziegeln ausgestattet sind. Eine wichtige Bedingung ist jedoch, dass die Ziegel weder verklebt noch vermörtelt wurden. Sogenannte Pappdocken, bei denen zwischen den Ziegelreihen gefaltete Teerpappe gelegt wurde, sind hingegen machbar.

Wiederum schlecht verhält es sich mit Biberschwanzziegeln und anderen Flach- bzw. Hohlziegeln. Auch Schiefer scheidet als Material in der Regel aus, denn es muss mit deutlich höheren Kosten bei der Installation gerechnet werden, die in die Gesamtrechnung einfließen.

Haus mit roten Dachziegeln und PV-Anlagen

Metalldächer

Metalldächer sind auch nicht ohne Ausnahmen geeignet. Bei sogenannten Stehfalzsystemen kann die Anbringung der Module in der Regel ohne Bohrung erfolgen, was nicht nur günstiger, sondern auch in weiterer Hinsicht vorteilhaft ist.

Die Durchbohrung erhöht nämlich die Gefahr, dass Feuchtigkeit eintreten könnte. Sollte sich darunter ein Wohnraum befinden, sondern z. B. eine Garage oder ein Schuppen, ist dieses Problem jedoch eher zu vernachlässigen.

Holzdächer

Holzdächer sind grundsätzlich für PV-Anlagen geeignet, erfordern aber eine sorgfältige statische Prüfung. Da Holz im Laufe der Zeit an Tragfähigkeit verlieren kann – besonders durch Feuchtigkeit, Schädlingsbefall oder Setzungen – muss geprüft werden, ob das Dach die zusätzliche Last der PV-Anlage tragen kann. Besonders problematisch sind leichte Holzdächer mit dünner Schalung, wie sie oft bei Carports oder Gartenhäusern vorkommen.

Ein weiteres Problem ist die Brandlast. PV-Anlagen müssen so installiert werden, dass keine Überhitzung oder Kurzschlüsse entstehen, die das Risiko eines Dachbrandes erhöhen könnten. In solchen Fällen sind spezielle Brandschutzmaßnahmen, wie feuerhemmende Unterkonstruktionen oder Brandschutzplatten, eine sinnvolle Ergänzung.

Zudem muss die Befestigungstechnik an die Dachkonstruktion angepasst werden. Während auf einer massiven Holzschalung (z. B. mit einer Ziegeleindeckung) eine herkömmliche Montage möglich ist, müssen bei Dächern mit Holzschindeln oder Weichholzplatten alternative Befestigungsmethoden geprüft werden – beispielsweise durchdachte Auflagesysteme, die das Material nicht beschädigen.

Moderne Solar-Dachziegel und Indach-Photovoltaik

Solar-Dachziegel oder Indach-Photovoltaikanlagen, die sich nahtlos in das Dach einfügen, sind ebenfalls eine Option. Bei den Solar-Dachziegeln handelt es sich um Mini-Module, die anstelle der herkömmlichen Dachziegel verwendet werden. Die Indach-PV-Anlagen werden hingegen als Ganzes ohne Ziegel in das Dach eingelassen.

Beide Varianten lassen sich bei bestehenden Dächern nur selten wirtschaftlich umsetzen. Daher sind sie eher etwas für Neubauten oder sollten dann als Option betrachtet werden, wenn eine Renovierung des Daches ohnehin bevorsteht.

Reet und Eternit

Ein Reetdach ist ein echter Hingucker, den man gerade in Schleswig-Holstein immer mal wieder zu Gesicht bekommt. Für PV-Anlagen ist das brandgefährdete Reetdach jedoch ein Ausschlusskriterium.

Ebenso schlecht steht es um Dächer, auf denen Eternit verlegt ist. Besonders sehr alte Dächer, bei denen noch Asbest im Eternit enthalten ist, fallen komplett raus. Aber vielleicht ist ja die Chance auf die persönliche Energiewende für manche Haushalte Grund genug, um endlich das alte, gesundheitsschädliche Asbest-Dach loszuwerden?

Ein altes Reetdachhaus steht in mitten eines grünen Gartens

Gewicht der Solaranlage: Welche statischen Anforderungen muss ein Dach erfüllen?

Das Gewicht einer Photovoltaikanlage variiert je nach Modultyp, Unterkonstruktion und Montagesystem. In der Regel liegt die Belastung bei 10 bis 25 kg pro Quadratmeter. Das klingt zunächst überschaubar, aber bei größeren Dachflächen kann die zusätzliche Last schnell mehrere hundert Kilogramm betragen. 

Eine präzise statische Analyse ist daher empfehlenswert, insbesondere bei Altbauten oder Dachkonstruktionen, die bereits durch andere Lasten wie Schnee oder Dachbegrünung beansprucht werden.

Falls im Rahmen der Statikprüfung ermittelt wird, dass das Dach nicht ausreichend tragfähig ist, gibt es mehrere Lösungen:

  • Tragfähigkeit verbessern: Dachbalken oder Sparren lassen sich mit zusätzlichen Verstärkungen stabilisieren. Das sollte ein Statiker individuell berechnen.

  • Leichtbau-PV-Module wählen: Es gibt spezielle Leichtmodule mit einer geringeren Eigenlast, die insbesondere für schwächere Dachstrukturen geeignet sind.

  • Speziallösung für Flachdächer: Bei Flachdächern kann eine ballasteduzierte Unterkonstruktion helfen, um die Belastung gleichmäßiger zu verteilen.

  • Alternative Montagemöglichkeiten prüfen: Falls das Dach nicht tragfähig genug ist, könnte eine bodenmontierte Anlage im Garten oder eine Fassadenmontage eine sinnvolle Alternative sein.

Moderne Lösungen: Was kann man bei Verschattung tun?

Nicht jede:r hat das Glück, ein Haus mit riesigem Grundstück drumherum zu besitzen. Schornsteine, Bäume oder Nachbargebäude können Schatten auf die Module werfen und damit die Leistung verringern.

Wenn eine vollständige Verschattungsvermeidung nicht möglich ist, helfen moderne Lösungen, die Erträge zu optimieren:

  • Mikrowechselrichter: Statt eines zentralen Wechselrichters hat jedes Modul seinen eigenen kleinen Wechselrichter. So wird der Ertrag jedes einzelnen Moduls optimiert, und eine Verschattung auf einem Modul beeinträchtigt nicht die gesamte Anlage.

  • Leistungsoptimierer: Diese werden an einzelne Module angeschlossen und sorgen dafür, dass verschattete Module die anderen nicht mit herunterziehen. Besonders bei teilweiser Verschattung ist dies eine effektive Lösung.

  • Bifaziale Module: Diese Module nutzen Licht von beiden Seiten – also nicht nur direktes Sonnenlicht von oben, sondern auch reflektiertes Licht von unten. Das kann auf Flachdächern oder an Fassaden vorteilhaft sein.

Älteres Ehepaar steht vor ihrem Haus mit Ziegeldach und PV-Anlagen
Vater und Mutter mit Kind hocken in ihrem Garten

Was sind rechtliche und regionale Besonderheiten bei Solaranlagen?

Wer eine PV-Anlage plant, sollte sich vorab über lokale Vorschriften, Denkmalschutzauflagen und Versicherungsfragen informieren, um rechtliche Probleme oder hohe Folgekosten zu vermeiden.

Wurde an den Denkmalschutz gedacht?

Wenn ein Haus unter Denkmalschutz steht, wird vor der Installation eine Genehmigung der zuständigen Denkmalschutzbehörde benötigt. In vielen Fällen gibt es strenge Vorgaben zur optischen Gestaltung, sodass nicht jede Modulart oder Montageart erlaubt ist. 

In solchen Fällen können Indach-Module oder Solarziegel eine Alternative sein, da sie sich harmonisch in das Dachbild einfügen. Eine frühzeitige Klärung mit den Behörden ist auf jeden Fall ratsam, um Verzögerungen oder sogar einen Rückbau der Anlage zu vermeiden.

Ärger mit Behörden oder Eigentümergemeinschaften

Neben dem Denkmalschutz können auch regionale Bauordnungen oder städtebauliche Vorgaben die Planung beeinflussen. Manche Kommunen legen fest, welche Art von PV-Anlagen in Neubaugebieten erlaubt sind oder verlangen bestimmte Mindestabstände zu Dachkanten. 

Wer ein Mehrfamilienhaus besitzt oder Teil einer Eigentümergemeinschaft ist, muss außerdem die Zustimmung aller Miteigentümer einholen. Das kann in einigen Fällen zu einer Herausforderung werden – besonders bei notorischen Nein-Sagern.

Haftungsfragen und Versicherungen bei Schäden oder Mängeln

Sobald eine PV-Anlage installiert ist, stellt sich die Frage nach der Haftung für Schäden. Wer ist verantwortlich, wenn eine schlecht montierte Anlage Dachschäden verursacht oder ein Modul bei Sturm herunterfällt? 

Grundsätzlich haftet der Betreiber für Schäden, die durch die Solaranlage entstehen – daher ist eine Photovoltaik-Versicherung oder eine Erweiterung der Gebäudeversicherung empfehlenswert. 

Auch bei Mietobjekten oder Eigentumswohnungen muss geregelt sein, wer für Wartung und Instandhaltung verantwortlich ist. Zudem sollte die Anlage nach der Installation durch eine Elektrofachkraft vorgenommen werden.

Wann ist eine Dachsanierung vor der Installation einer PV-Anlage sinnvoll?

Eine Dachsanierung vor der Installation kann in einigen Fällen sinnvoll sein, um hohe Folgekosten durch spätere Reparaturen zu vermeiden. Wer ein altes, beschädigtes oder nicht tragfähiges Dach hat, sollte es rechtzeitig erneuern, bevor die PV-Anlage darauf montiert wird – wir empfehlen, Dach-Solaranlagen nur zu montieren, sofern die Lebensdauer des Daches auf mindestens 25 Jahre geschätzt werden kann und das Dach keine Mängel aufweist. So wird sichergestellt, dass die Investition in Solarenergie langfristig rentabel bleibt. Schließlich hat eine PV-Anlage eine Lebensdauer von mindestens 25 Jahren.

Hier kommen ein paar Kriterien, die für eine Dachsanierung sprechen:

  • Wenn das Dach bereits sichtbare Schäden wie Risse, undichte Stellen oder gebrochene Ziegel aufweist, ist eine Sanierung vor der PV-Montage dringend zu empfehlen. 

  • Auch ältere Dächer, die über 20 bis 30 Jahre alt sind, sollten überprüft werden, da ihre Restlebensdauer oft nicht mehr mit der Lebensdauer der PV-Anlage übereinstimmt. 

  • Ein weiteres Kriterium ist die Tragfähigkeit – besonders bei älteren Holzdächern oder Dächern mit einer dünnen Unterkonstruktion muss geprüft werden, ob sie das zusätzliche Gewicht der Solarmodule überhaupt tragen können.

Langfristige Effekte nicht vergessen: Eine Sanierung des Daches spart langfristig Geld. Die bessere Wärmedämmung, ein geringerer Wartungsaufwand und die Vermeidung von Leckagen können über die Jahre hohe Folgekosten verhindern. In manchen Fällen gibt es auch staatliche Förderprogramme, die eine kombinierte Dachsanierung mit einer PV-Installation unterstützen.

Installation einer neuen PV-Anlage

Fazit: Erst das Dach prüfen, dann die Solaranlage planen lassen!

Eine Photovoltaikanlage ist eine langfristige Investition, die optimal geplant sein sollte. Das Dach bildet die Basis der Anlage und muss stabil, ausreichend groß und tragfähig sein. Daher kommt die Dachprüfung immer vor der Planung der weiteren Anlage.

Doch auch wenn nicht jede Dachform oder -ausrichtung ideal erscheint, gibt es fast immer eine Lösung, selbst wenn euer Dach nicht perfekt ist – sei es durch leistungsstarke Module, intelligente Verschattungsoptimierung oder alternative Montagemethoden. 

Wenn im Vorfeld eine Dachprüfung durchgeführt und rechtliche Hürden geklärt werden, spart das später viel Geld, Nerven und Zeit. Und wenn ein Dach älter und entweder akut oder perspektivisch sanierungsbedürftig ist, lohnt es sich meist, eine Renovierung mit der PV-Planung zu kombinieren, um langfristige Kosten zu minimieren.

Die Expert:innen von den Stadtwerken Lübeck stehen für euch bereit, wenn es um alle Fragen rund um die Eignung eures Daches für die Installation einer PV-Anlage geht!

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