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53

BERICHT DES AUFSICHTSRATES

NACHHALTIGKEIT UND VERANTWORTUNG

LAGEBERICHT

JAHRESABSCHLUSS

BESTÄTIGUNGSVERMERK

PROGNOSEBERICHT

KÜNFTIGE RAHMENBEDINGUNGEN

UND STRATEGIE

Die SWL verfolgt eine Strategie nachhaltigen Wachstums in

den vier Geschäftsfeldern:

Das Geschäftsfeld Erzeugung wird den begonnenen Ausbau

der Fernwärme fortsetzen, um den KWK-Anteil bei der

Wärmeversorgung weiter zu erhöhen und insgesamt eine

noch wirtschaftlichere Fahrweise des Gesamtsystems

sicherzustellen. Damit wird auch der spezifische Ausstoß von

CO

2

entsprechend weiter reduziert.

Die wesentliche Herausforderung ist die Optimierung der

Bewirtschaftung des bestehenden Kraftwerkparks. Dieser

besteht zukünftig aus Motoren, Heizkesseln, Wärme-

speichern sowie Elektro-Kesseln (Power-to-Heat). Die Chancen

bestehen dabei aus dem optimierten Zusammenspiel der

unterschiedlichen Komponenten. Dabei steht die jederzeitige

und sichere Versorgung der Kunden mit Wärme im Vorder­

grund. Zukünftig wird es zudem immer wichtiger werden, die

verschiedenen Komponenten bestmöglich zu vermarkten.

Verschiedene Konzepte wie z. B. Mieterstrom, Vermarktung

am Regelenergiemarkt oder auch die Entwicklung von

speziell auf die Kunden zugeschnittenen Strom- und Wärme­

produkten kommen immer mehr in den Fokus.

Durch das neue KWKG sind bessere wirtschaftliche Rahmen-

bedingungen für den Betrieb der neuen KWK-Anlagen

verabschiedet worden. Die Strom- und Wärmeeigenerzeugung

der SWL wird kombiniert mit der Optimierung der Fahrweisen.

Zur Sicherstellung der langfristigen Trinkwasserversorgung

sind zusätzlich neue Brunnen im Bereich des Wasserwerks

Klein Disnack in Betrieb zu nehmen. Parallel muss die

Erkundung neuer Fördergebiete im Bereich des Wasserwerks

Kleinensee erfolgen. Wenn möglich, sind dafür Synergien

mit anderen Wasserversorgern zu nutzen.

Das Geschäftsfeld Netz bereitet sich bereits intensiv auf

die wandelnden Herausforderungen der kommenden Jahre

vor. Die durch die Novellierung der Anreizregulierungs-

verordnung verbesserten Investitionsbedingungen werden

dazu genutzt, aufgeschobene Erneuerungsinvestitionen

nachzuholen. Dies soll – insbesondere auch im Vergleich

zu anderen Netzbetreibern – dazu beitragen, das gute

Niveau in Lübeck (z. B. im Bereich der Netzverfügbarkeiten)

aufrechtzuerhalten.

Dem steht u. a. eine voraussichtlich weiterhin absinkende

Eigenkapitalverzinsung auch in der 4. Regulierungsperiode

entgegen. Hintergrund ist das bereits langanhaltend

niedrige Zinsniveau der vergangenen Jahre. Diese Entwicklung

wird nachhaltig Auswirkungen auf die Renditeerwartungen

an das Geschäftsfeld haben. Wichtige strategische Projekte

werden im Jahr 2017 gezielt angegangen bzw. weiter-

entwickelt, um erfolgreich auf die neuen Rahmenbedingungen

zu reagieren. Schwerpunktthemen sind dabei die Über-

prüfung des bestehenden Pachtmodells und die Entwicklung

von Reaktionsmöglichkeiten auf die demographischen

Herausforderungen der Zukunft.

In 2016 wurde gemeinsam mit der Hansestadt Lübeck

im Rahmen eines Pilotprojektes mit dem flächendeckenden

Aufbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur für Elektro-

fahrzeuge begonnen.

Das Geschäftsfeld Vertrieb wird sich auch in den kommenden

Jahren den Herausforderungen eines intensiven Wett-

bewerbs stellen müssen. In den vergangenen Jahren wurde

engagierte Grundlagenarbeit in den Bereichen Verbesserung

der Service- und Leistungsqualität, Kundennähe und in

der gezielten Entwicklung von attraktiven Produkten geleistet.

Dies soll in den kommenden Jahren konsequent fortgesetzt

werden. Der in den vergangenen Jahren erfolgreich gestartete

Bereich der Energiedienstleistungen wird ausgebaut und

weiterentwickelt. Leuchtturmprojekte wie das Tourismus-

Projekt Priwall Waterfront zeigen den hohen Innovationsgrad

dieses Geschäftsbereichs. Über maßgeschneiderte Rundum-

sorglos-Pakete soll die Kundenbindung gestärkt bzw. erhöht

werden. Aber auch der Blick über die Stadtgrenzen von

Lübeck und Schleswig-Holstein hinaus ist für die kommenden

Jahre geplant und es wird aktuell unter Hochdruck an

der Umsetzung des Out-of-Area-Vertriebs gearbeitet. Weitere

Arbeitsgebiete für die kommenden Jahre sind mit den