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CHANCENBERICHT
Gesetzliche Änderungen (z. B. KWKG, ARegV), Prozess-
optimierungen, Kundenverhalten im Tarifbereich oder
auch Gewerbebereich können das Unternehmensergebnis
positiv beeinflussen.
Insofern müssen jährlich unter Berücksichtigung dieser
externen Rahmenbedingungen, aber auch interner Verände
rungen, die strategischen Stoßrichtungen im Hinblick auf
weitere Gültigkeit und Aktualität im Rahmen von verschiede
nen Führungskräfteworkshops überprüft und ggf. aktuali-
siert werden.
Zur Umsetzung der strategischen Stoßrichtungen werden
in den jährlichen Strategieprozessen mit den Führungskräften
konkrete Ziele, Kennzahlen und Maßnahmen festgelegt,
um die in der Businessplanung definierten Ergebnisse zu
erreichen und sich an das neue Marktumfeld anzupassen.
Wichtige Themen in diesem Zusammenhang sind Investitionen
in Speichertechnologien, der verstärkte Ausbau von Licht-
wellenleitern (LWL) und die weitere Intensivierung des erfolg-
reichen Energiedienstleistungsgeschäfts durch Entwicklung
individueller Kundenlösungen. Wichtig für eine erfolgreiche
Marktpositionierung wird dabei auch die Fähigkeit sein,
sich als Anbieter von Energiedienstleistungen gegenüber
Haushaltskunden zu positionieren bzw. hierfür Angebote zu
entwickeln. Die in diesem Zusammenhang bereits erfolgten
Produktinitiativen – z. B. LübeckSolar – werden weiterentwickelt.
Weiterhin sind Maßnahmen zur Kundenbindung die Eck-
pfeiler eines erfolgreichen Vertriebs. Dies soll nicht nur durch
wettbewerbsgerechte Strom- und Gaspreise geschehen,
sondern auch durch ein besseres Serviceangebot. Die Opti-
mierung des Energiebezugs bei Strom und Gas durch
konsequente Ausnutzung des Wettbewerbs und Nutzung
der Möglichkeiten einer strukturierten Beschaffung sind
weiter zu festigen. Eine weitere Chance ist die Senkung der
spezifischen Kosten vor allem durch die Optimierung der
Prozessabläufe. Im Bereich der Energiedienstleistungen
sind insbesondere das steigende Interesse der Kunden an
nachhaltig produzierter Energie sowie an kompletten,
dezentralen Energieversorgungslösungen zu nennen. Einer-
seits führen diese Geschäfte zu einer Reduktion des
unmittelbaren Energieabsatzes, andererseits aber werden
neue Erlösquellen aus dem Betrieb der Contracting-Anlagen
sowie langjährige Kundenbindungen erzeugt, welche ört-
lich in und auch außerhalb von Lübeck stattfinden können.
Die Investitionstätigkeit im Geschäftsfeld Netz wurde
aufgrund investitionshemmender Effekte der ARegV im vergan
genen Jahrzehnt spürbar eingeschränkt. Seitens der Bundes-
länder besteht daher die Forderung, in der Novellierung
der ARegV eine Verbesserung der Investitionsbedingungen
durch Beseitigung des Zeitverzugs bei der Amortisation
von Erneuerungsinvestitionen zu verankern. Sollten sich die
Bundesländer mit dieser Forderung durchsetzen, besteht
für die SWL die Chance, zurückgestellte Erneuerungsinvestitio
nen nachzuholen und hierüber nicht nur eine wachsende
Renditebasis (Asset Base) aufzubauen, sondern auch die
vorhandenen technischen Kapazitäten noch stärker auszulasten
und somit zusätzliche Effizienzgewinne zu generieren.
Die Chancen des Geschäftsfeldes Erzeugung sind stark vom
Fernwärmeausbau und der Remotorisierung abhängig.
Gesetzesänderungen können die Ergebnisse stark beeinflussen.