Previous Page  52 / 80 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 52 / 80 Next Page
Page Background

52

CHANCENBERICHT

Gesetzliche Änderungen (z. B. KWKG, ARegV), Prozess-

optimierungen, Kundenverhalten im Tarifbereich oder

auch Gewerbebereich können das Unternehmensergebnis

positiv beeinflussen.

Insofern müssen jährlich unter Berücksichtigung dieser

externen Rahmenbedingungen, aber auch interner Verände­

rungen, die strategischen Stoßrichtungen im Hinblick auf

weitere Gültigkeit und Aktualität im Rahmen von verschiede­

nen Führungskräfteworkshops überprüft und ggf. aktuali-

siert werden.

Zur Umsetzung der strategischen Stoßrichtungen werden

in den jährlichen Strategieprozessen mit den Führungskräften

konkrete Ziele, Kennzahlen und Maßnahmen festgelegt,

um die in der Businessplanung definierten Ergebnisse zu

erreichen und sich an das neue Marktumfeld anzupassen.

Wichtige Themen in diesem Zusammenhang sind Investitionen

in Speichertechnologien, der verstärkte Ausbau von Licht-

wellenleitern (LWL) und die weitere Intensivierung des erfolg-

reichen Energiedienstleistungsgeschäfts durch Entwicklung

individueller Kundenlösungen. Wichtig für eine erfolgreiche

Marktpositionierung wird dabei auch die Fähigkeit sein,

sich als Anbieter von Energiedienstleistungen gegenüber

Haushaltskunden zu positionieren bzw. hierfür Angebote zu

entwickeln. Die in diesem Zusammenhang bereits erfolgten

Produktinitiativen – z. B. LübeckSolar – werden weiterentwickelt.

Weiterhin sind Maßnahmen zur Kundenbindung die Eck-

pfeiler eines erfolgreichen Vertriebs. Dies soll nicht nur durch

wettbewerbsgerechte Strom- und Gaspreise geschehen,

sondern auch durch ein besseres Serviceangebot. Die Opti-

mierung des Energiebezugs bei Strom und Gas durch

konsequente Ausnutzung des Wettbewerbs und Nutzung

der Möglichkeiten einer strukturierten Beschaffung sind

weiter zu festigen. Eine weitere Chance ist die Senkung der

spezifischen Kosten vor allem durch die Optimierung der

Prozessabläufe. Im Bereich der Energiedienstleistungen

sind insbesondere das steigende Interesse der Kunden an

nachhaltig produzierter Energie sowie an kompletten,

dezentralen Energieversorgungslösungen zu nennen. Einer-

seits führen diese Geschäfte zu einer Reduktion des

unmittelbaren Energieabsatzes, andererseits aber werden

neue Erlösquellen aus dem Betrieb der Contracting-Anlagen

sowie langjährige Kundenbindungen erzeugt, welche ört-

lich in und auch außerhalb von Lübeck stattfinden können.

Die Investitionstätigkeit im Geschäftsfeld Netz wurde

aufgrund investitionshemmender Effekte der ARegV im vergan­

genen Jahrzehnt spürbar eingeschränkt. Seitens der Bundes-

länder besteht daher die Forderung, in der Novellierung

der ARegV eine Verbesserung der Investitionsbedingungen

durch Beseitigung des Zeitverzugs bei der Amortisation

von Erneuerungsinvestitionen zu verankern. Sollten sich die

Bundesländer mit dieser Forderung durchsetzen, besteht

für die SWL die Chance, zurückgestellte Erneuerungsinvestitio­

nen nachzuholen und hierüber nicht nur eine wachsende

Renditebasis (Asset Base) aufzubauen, sondern auch die

vorhandenen technischen Kapazitäten noch stärker auszulasten

und somit zusätzliche Effizienzgewinne zu generieren.

Die Chancen des Geschäftsfeldes Erzeugung sind stark vom

Fernwärmeausbau und der Remotorisierung abhängig.

Gesetzesänderungen können die Ergebnisse stark beeinflussen.