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LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,

die Energieversorgung Deutschlands steht vor einem ein-

schneidenden Ereignis, das nach vielen Jahren der kontroversen

Diskussion zurzeit allerdings kaum Aufmerksamkeit in der

öffentlichen Auseinandersetzung auf sich zieht: dem Beginn

des Atomausstiegs. Ende 2017 soll Block B des Kernkraftwerks

Gundremmingen außer Betrieb gehen. Er ist der erste einer

Reihe von insgesamt acht Reaktoren, die bis 2022 – so

sieht es der Plan vor – abgeschaltet werden. Was nach der

Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 noch so weit

weg schien, ist heute nur noch eine kurze Zeitspanne entfernt.

Wir sind mittendrin im Ausstieg aus der Kernkraft.

Dies allein ist vielleicht an sich gar nicht so bemerkenswert.

Bemerkenswert ist vielmehr die Tatsache, dass dieser

Ausstieg allen Unkenrufen zum Trotz insgesamt für die Ver­

braucherinnen und Verbraucher kaum spürbar vonstatten

geht – jedenfalls auf den ersten Blick. Denn tatsächlich

ist es so, dass wir bisher keine „Blackouts“ erleben, die Stabi-

lität der Stromversorgung ist weiterhin geprägt von einer

ausgesprochen hohen Resilienz, um einen Begriff aus der

Psychologie zu bemühen.

Dass dies allerdings so gelingt, ist nicht selbstverständlich,

sondern eine tägliche Herausforderung für Versorger und

Netzbetreiber. Und dies, obwohl der Kern der Energiewende

inzwischen längst überlagert, ergänzt und erweitert wird

durch Themen wie die der E-Mobilität oder der Digitalisierung

der Energiewirtschaft – jeweils mit eigenen, weitreichenden

Themenstellungen und Aufgaben, die es zu bewältigen

gilt. Bei aller möglichen und berechtigten Kritik an mancherlei

Versäumnissen und Verwerfungen, Schieflagen und Inkon-

sistenzen des gesellschaftlichen Großprojekts „Energiewende“

muss daher das Fazit bis hierher lauten: Die Energiewende

gelingt und sie gelingt gut.

Daran haben nicht zuletzt Stadtwerke im Allgemeinen und

die Stadtwerke Lübeck im Besonderen einen maßgeblichen

Anteil in ihren jeweiligen Wirtschaftsräumen. Viel wird gespro­

chen von drei „E“ als tragende Säulen der Energiewende:

Erneuerbare Energien, Energieeinsparung und Energieeffizienz.

Ich möchte diesen eine vierte Säule mit einem großen „S“

hinzufügen: Stadtwerke! Denn wir sind es, die lokal, mit

hoher sozialer Verantwortung als Partner unserer Kundinnen

und Kunden, als Arbeitgeber und Mitgestalter des Gemein-

wesens die Energiewende vor Ort organisieren und umsetzen.

Dass dies keine Sonntagsreden sind, zeigt auch in diesem

Jahr unser Geschäftsbericht mit einem Überblick über unsere

wesentlichen Aktivitäten und Initiativen, die allesamt zum

Gelingen der Energiewende vor Ort beitragen. Besonders ein­

drucksvoll wird dies sichtbar durch unsere Erfolge im Bereich

des Fernwärmeausbaus. Die Stadtwerke Lübeck allein schaffen

damit die Erreichung der Klimaziele der Hansestadt Lübeck

für den gesamten Sektor „Industrie“.

Und ein weiteres wird erneut deutlich: Die Stadtwerke Lübeck

handeln nachhaltig und nachhaltig erfolgreich – auch was

unsere wirtschaftlichen Ergebnisse angeht. Dazu tragen nicht

nur wir als Unternehmen und unsere Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter bei. Dazu tragen auch all jene bei, die als unsere

Kundinnen und Kunden tagtäglich unsere Leistungen nutzen

und mit dafür sorgen, dass wir für die Hansestadt Lübeck,

für ihre Menschen und ihre Unternehmen die Energiewende

weiter vorantreiben können. Dafür meinen herzlichen Dank!

Ihr

Jürgen Schäffner

Geschäftsführer Stadtwerke Lübeck GmbH