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BERICHT DES AUFSICHTSRATES
NACHHALTIGKEIT UND VERANTWORTUNG
LAGEBERICHT
JAHRESABSCHLUSS
BESTÄTIGUNGSVERMERK
Aufgrund der deutlich verbesserten Investitionsanreize
wird die SWL die Investitionstätigkeit in den kommenden
Jahren spürbar verstärken.
Durch Optimierung der Verteilung von Fremd- und Eigen-
leistung, Einführung eines zentralen Auftragsmanagements,
Verbesserung der Einsatz- und Routenplanung und durch
strukturelle und organisatorische Eingriffe in der Bearbeitung
von Instandhaltungsleistungen konnte die Eigenleistung
pro Mitarbeiter-Vollzeitäquivalent (VZÄ) seit dem Jahr 2010
kontinuierlich gesteigert werden. Die Gesamteigenleistung
des technischen Services verbesserte sich im gleichen Zeit-
raum von rund EUR 15 Mio. auf heute rund EUR 17 Mio.
bei gleichzeitigem Rückgang der Mitarbeiteranzahl des techni
schen Services von 310 VZÄ auf 265 VZÄ.
Durch das am 2. September 2016 in Kraft getretene
Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende hat der Gesetz-
geber die langfristigen Rahmenbedingungen festgelegt,
um die schwankende Stromerzeugung aus Erneuerbaren
Energien intelligent mit dem Verbrauch zu verknüpfen.
Die Netz Lübeck ist auf den Rollout sogenannter Smart Meter
vorbereitet und kann diesen mit eigenen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern umsetzen.
Die aktuelle mittel- bis langfristige Planung wurde noch
in 2016 entsprechend den geänderten ARegV-Rahmen-
bedingungen optimiert und sieht die Erreichung der not-
wendigen Kostensenkungen gemäß ARegV vor. Damit
kann die gemäß den Netzentgeltverordnungen im Geschäfts
feld Netz erzielbare Kapitalrendite mit den Verteilnetzen
erwirtschaftet werden. Am 5. Oktober 2016 hat die BNetzA
eine massive Absenkung der in den Strom- und Gasnetzen
erzielbaren Renditen beschlossen. Während die kalkulatorische
Eigenkapitalverzinsung in der 2. Regulierungsperiode noch
9,05% p. a. (10,41% p. a. inkl. kalkulatorischer Gewerbe
steuer) beträgt, wird dieser für die Ertragskraft der regulierten
Netze entscheidende Faktor ab der 3. Regulierungsperiode
auf nur noch 6,91% p. a. (7,95% p. a. inkl. kalkulatorischer
Gewerbesteuer) abgesenkt. Die Ertragskraft des Geschäfts-
feldes Netze wird dadurch um rund EUR 2,6 Mio. p. a.
gemindert. Aus Sicht der Branche ist die BNetzA bei ihrer
Entscheidung in mehrfacher Hinsicht einseitig und
unsachgerecht zu Lasten der Netzbetreiber vorgegangen.
Die Netz Lübeck hat daher wie zahlreiche andere Netz-
betreiber Beschwerde gegen den Beschluss der BNetzA
eingelegt.
Die im Netzbetrieb zulässigen Gewinne sind von dem in
den Netzen gebundenen Kapital abhängig und werden bereits
mit der Pacht an die SWL abgeführt. Durch dieses Pacht-
modell ist die Netz Lübeck strukturell auf ein ausgeglichenes
Geschäftsergebnis hin angelegt. Ergebnisschwankungen
sind daher in erster Linie von der Entwicklung der operativen
Kosten geprägt (Über- oder Untererfüllung der Effizienz-
vorgaben der BNetzA sowie unregelmäßig auftretenden Effekte
wie z. B. Schwankungen der Verteilmengen). Im abgelaufenen
Geschäftsjahr hatten diese Effekte einen positiven Einfluss
auf das Unternehmensergebnis. Weiterhin trug eine optimierte
Kostensteuerung im Rahmen der Asset-Strategie und
deutliche Effizienz- und Erlössteigerungen zu dem positiven
Ertrag der Netz Lübeck maßgeblich bei.
Zum Ende des Geschäftsjahres wurde damit begonnen, die
wirtschaftlichen Auswirkungen einer Beendigung des
Netz-Pachtmodells und die damit verbundenen Vor- und
Nachteile zu untersuchen. Nach Auswertung aller relevanten
Aspekte soll in 2017 eine Empfehlung zum weiteren
Vorgehen vorgelegt werden.
LEITUNGSLÄNGE IN KM (EXKL. HAUSANSCHLÜSSE)
STROM
GAS
WASSER
WÄRME
2.249
1.043
740
136