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GESCHÄFTSFELD NETZ

Die Netz Lübeck ist im Wirtschaftsraum Lübeck im Auftrag der

SWL der Betreiber moderner Netze für Strom, Gas, Wärme

und Wasser und stellt damit wesentliche Infrastrukturleistungen

für Wirtschaft und Bevölkerung sicher. Die Netzqualität in der

Hansestadt ist trotz bisher schwieriger Rahmenbedingungen

für Erneuerungsinvestitionen weiter überdurchschnittlich hoch.

So lag die Nichtverfügbarkeit im Stromnetz (System Average

Interruption Duration Index, SAIDI) mit 5,3 Minuten pro

Anschluss und Jahr erneut deutlich unterhalb des Bundes-

durchschnitts von über 12 Minuten. Diese hohe Qualität

wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr von der Bundesnetz­

agentur (BNetzA) erneut mit einem Bonus für überdurch-

schnittliche Netzverfügbarkeit im Stromverteilnetz honoriert.

ÜBERDURCHSCHNITTLICHE VERSORGUNGSQUALITÄT

25

20

15

10

5

0

2012

2013

2014

2015

2016

Stromausfall in min/ Jahr (SAIDI)

Netz Lübeck Bundesdurchschnitt lt. BNetzA

*Daten noch nicht endgültig

*

Im Lübecker Gasnetz konnte eine Nichtverfügbarkeit von

0,01 Minuten pro Kunde im Jahr 2016 erreicht werden.

Der vergleichbare Bundesdurchschnitt liegt überwiegend

zwischen 1 und 2 Minuten pro Kunde und Jahr. Auch

die Schadensraten lagen im Jahr 2016 mit 0,03 Schäden pro

Kilometer Versorgungsleitung bzw. 1,4 Schäden pro

1.000 Netzanschlüsse in der jeweils besten Schadensgruppe

gemäß DVGW-Gruppierung (Deutscher Verein des Gas-

und Wasserfaches).

Bestätigt wurde die hohe Qualität der Verteilnetze auch durch

einen guten Wert für die Schadensrate beim Wasserrohrnetz.

Dieser lag erneut innerhalb der DVGW-Einstufung für die beste

Schadensgruppe. Auch die Wasserverluste lagen mit 0,06 m³

pro Stunde und Kilometer Leitungslänge in der untersten

Schadenskategorie.

Um die Versorgungssicherheit auch zukünftig zu gewährleisten,

wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr rund EUR 15 Mio. in

den Ausbau und die Erneuerung der bestehenden Verteilnetze

investiert. Einen Schwerpunkt bildete 2016 der Netzausbau

in der Fernwärmeversorgung mit den Projekten Fliederstraße,

Scharhörnstraße, Wir in Süd und St. Lorenz Süd. Des Weiteren

wurden die Versorgungsnetze erweitert durch einige

Erschließungsgebiete, wie zum Beispiel Priwall Waterfront

und Am Fahrenberg / Godewind, und viele neue Netz-

anschlüsse. Die Netz Lübeck begleitet damit aktiv die wirt­

schaftliche und demografische Entwicklung der Hansestadt.

Das Elektrizitätsverteilnetz wird zukünftig zusätzlich auch

die steigenden Anforderungen der Elektromobilität

erfüllen müssen. In 2016 wurde die erste Ausbaustufe für

eine öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge

abgeschlossen. An insgesamt zehn Standorten im Netzgebiet

wurden eine Schnellladesäule und weitere öffentlich nutz-

bare Ladesäulen in Betrieb genommen. Gemeinsam mit der

Hansestadt Lübeck wurden für einen Teil der Ladesäulen

Fördermittel des Landes Schleswig-Holstein beantragt und

bewilligt.

Eine spürbare Verbesserung der Investitionsbedingungen

in den regulierten Strom- und Gasnetzen konnte durch die

am 17. September 2016 in Kraft getretene Novellierung

der Anreizregulierungsverordnung (ARegV) erreicht werden.

Auf Drängen des Bundesrates wurde der von den Branchen-

verbänden seit Jahren bemängelte Zeitverzug beseitigt,

sodass ab der 3. Regulierungsperiode jede Netzinvestition

unverzüglich bei der Berechnung der zulässigen Netzentgelte

berücksichtigt wird. Im Gegenzug wirkt sich ein Absinken

der Asset Base durch die laufenden Abschreibungen

zukünftig sofort mindernd auf die zulässigen Netzentgelte aus.