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A network switch on a reflective surface with glowing blue fiber optic cables, set against a blurred office background.

Glasfaser-Internet: Lohnt sich ein Wechsel?

27.03.2025
8 Min. Lesezeit

Die Glasfaser-Technologie steht sinnbildlich für stabiles und schnelles Internet. Noch vor wenigen Jahren schien eine flächendeckende Glasfaser-Verbindung in Deutschland utopisch, obwohl schon vor Jahrzehnten erkannt wurde, dass die herkömmlichen Kupferleitungen nicht zukunftsfähig sind. Die Anschlussmöglichkeiten für Glasfaser-Internet haben sich in den letzten Jahren jedoch deutlich verbessert. Mittlerweile könnten rund 18,9 Millionen (Stand 2024) Haushalte einen Glasfaser-Anschluss nutzen. Aber wann lohnt sich ein Wechsel wirklich und welche Herausforderungen gibt es dabei?

Inhalte

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Glasfasern wandeln elektrische in optische Signale um, was deutlich schnellere Übertragungsraten als bei herkömmlichen Kupferkabeln ermöglicht.

  • Das Glasfaser-Internet wird der Standard der Zukunft. Nicht nur die Performance, sondern auch die Lebensdauer der Kabel ist deutlich länger.

  • Je nach Ausbaustand gibt es Glasfaser-Internet in drei unterschiedlichen Netzwerk-Architekturen: FTTH, FTTB und FTTC – aber nur FTTH ist direkt nutzbar.

  • Ein Großteil der Haushalte könnte schon Glasfaser-Internet beziehen, aber nur ein Bruchteil nimmt diese Option wahr. Prüft, ob ihr schon angeschlossen seid und ob ihr einfach nur noch einen Tarif abschließen müsst.

Alle sprechen von Glasfaser-Internet, aber was ist das eigentlich genau?

In einem Glasfaser-Netzwerkkabel werden Daten über hauchdünne Fasern aus Quarzglas übertragen. Diese Glasfasern agieren als sogenannte Lichtwellenleiter (LWL) und stellen heutzutage den schnellsten Weg dar, um Daten zu transportieren. 

Damit die Glasfaserleitung überhaupt funktioniert, müssen die elektrischen Signale zuerst in optische Signale (d. h. Licht) umgewandelt werden. Licht erreicht eine unfassbare Geschwindigkeit – bis zu 299.792.458 Kilometer pro Sekunde. Theoretisch kann das Licht unsere Erde innerhalb von einer 1 Sekunde bis zu siebenmal umrunden.

Die Glasfaser-Technologie drosselt die Geschwindigkeit allerdings auf nur bis zu 200.000 Kilometer pro Sekunde. Innerhalb der Faser wird das Licht dann so lange reflektiert, bis es sein Ziel erreicht. Hat es sein Ziel erreicht, wandelt sich das optische Signal zurück in ein elektrisches Signal. Das ist notwendig, damit Tablet, Computer und Smartphone es verarbeiten können.

Kunden:innen erhalten oftmals Leitungsmix

Glasfaser-Leitungen sind das Rückgrat des modernen Breitbandinternets. Das Problem an der Sache: Bislang gibt es noch keine flächendeckende Lieferung von reinem Glasfaser-Internet. 

Oftmals erhält man nämlich einen sogenannten Leitungsmix aus Glasfaser- und Kupferkabel. Das Kupferkabel dämmt letztlich die Geschwindigkeit und verbraucht dreimal mehr Strom als reine Glasfaser. Ist die Rede von Glasfaser-Internet, meint man meistens Internetanschlüsse, die (fast) zu 100 % über Glasfaserleitungen laufen.

Je nach Ausbaustand gibt es nämlich unterschiedliche Netzwerk-Architekturen:

  • Fiber-to-the-Home (FTTH)

  • Fiber-to-the-Building (FTTB)

  • Fiber-to-the-Curb (FTTC)

Auf die drei Netzwerk-Architekturen kommen wir später noch einmal im Detail zu sprechen.

Abstract image of glowing blue and pink fiber optic cables, depicting a dynamic flow of light and data in a digital network.

Vorteile und Nachteile von Glasfaser-Internet im Vergleich

Glasfaser – ja oder nein? In der Regel lohnt sich der Anschluss immer, wenn er kostenlos gelegt wird. Dennoch birgt das Glasfaser-Internet seine Vor- und Nachteile, die wir uns als Nächstes einmal anschauen möchten.

Vorteile von Glasfaser-Internet:

  • Glasfaser oder DSL? Glasfaser ist im Vergleich zu anderen Verbindungen wie DSL oder 5G weniger störanfällig

  • Mit Geschwindigkeiten von bis zu 1.000 Mbit/s stellt es die schnellste Verbindung dar.

  • Die Daten lassen sich ohne Qualitätsverlust über große Entfernungen übertragen.

  • Lichtquellen gelten als deutlich störfreier gegenüber elektrischen Störungen.

  • Glasfaserkabel lassen sich deutlich platzsparender als dicke Kupferkabel verlegen.

  • Ein installierter Glasfaseranschluss steigert den Immobilienwert.

  • Glasfaser verbraucht deutlich weniger Strom, was sich positiv auf das Klima auswirkt.

Nachteile von Glasfaser-Internet:

  • Glasfaser ist bislang nicht überall verfügbar.

  • Der Ausbau der Glasfaserinfrastruktur ist aktuell noch sehr kostspielig.

  • Bei zu starker Biegung brechen die Glasfasern schneller als normale Kupferkabel.

Es kommt bei der Entscheidung am Ende immer auf die individuellen Bedürfnisse und zukünftigen Anforderungen an. Falls ihr beispielsweise kaum im Internet surft und dann auch nur gelegentlich durch die News blättert, lohnt sich das blitzschnelle Internet wohl nicht. 

Wer hingegen im Homeoffice arbeitet, an Zoom-Meetings teilnimmt, Online-Spiele spielt, streamt oder große Videodateien übertragen muss, um nur einige Beispiele zu nennen, benötigt eine schnelle Verbindung. Mit bis zu 1.000 Mbit/s bietet Glasfaserinternet genau das.

Ihr seid euch nicht sicher, ob Glasfaser-Internet bei euch schon verfügbar ist? Sprecht uns an und wir führen gerne einen Check durch, welche Möglichkeiten es gibt!

Close-up of colorful fiber optic cables bundled together, with a residential street and houses blurred in the background.

Voraussetzungen für Glasfaser-Internet

Bevor man mit Lichtgeschwindigkeit durch das World Wide Web surfen kann, gibt es ein paar Punkte zu beachten. Denn ob Glasfaser oder nur DSL genutzt werden kann, ist an gewisse Voraussetzungen geknüpft. Welche das sind, erklären wir jetzt im Detail.

Grundvoraussetzung: Ist Glasfaser in meiner Region erschlossen?

Der erste Schritt zum Glasfaser-Internet ist die sogenannte Verfügbarkeitsprüfung. Auf der Website der Stadtwerke Lübeck könnt ihr direkt schauen, ob die Verbindung bei euch verfügbar ist. Hierzu muss einfach die Postleitzahl, Straße und Hausnummer in die Verfügbarkeitsbox eingegeben werden. Leuchtet eine grüne Box mit dem Satz „An dieser Adresse sind unsere VDSL-Tarife verfügbar“ kann mit nur wenigen Mausklicks der passende Tarif ausgewählt werden.

Falls das Glasfaser-Internet nicht verfügbar ist, heißt es abwarten. Die Netzwerk-Betreiber arbeiten stetig daran, Glasfaser in allen Straßen und Regionen zu erschließen. Wer dennoch nicht auf High-Speed-Internet verzichten möchte, sollte über Alternativen, wie z. B. 5G-Internet, nachdenken.

Doch auch wenn Glasfaser bereits erschlossen ist, heißt es: Glasfaser-Internet ist nicht gleich Glasfaser-Internet. Wie wir bereits erwähnt hatten, gibt es aktuell drei unterschiedliche Netzwerk-Architekturen und die Internetverbindung wird oftmals über den bereits angesprochenen Leitungsmix realisiert.

Fiber to the Home (FTTH): Glasfaser geht direkt bis in die Wohnung

Fiber-to-the-Home ist die beste Lösung für alle, welche die volle Leistung des Glasfaser-Internets nutzen möchten. Diese schafft es, große Datenmengen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1 Gbit/s zu transportieren. 

Hierbei wird das Glasfaserkabel direkt in die Wohnung des Endverbrauchenden gelegt. Sobald der Anschluss verlegt wurde, heißt es: Glasfaser-Router anschließen und lossurfen. Es steht die volle Leistung des Glasfaser-Internets bereit.

Fiber to the Building (FTTB): Glasfaser geht bis zum Gebäude, aber nicht in die Wohnung

Fiber to the Building kommt überwiegend in Mehrfamilienhäusern und Bürogebäuden vor. Bei dieser Architektur langt das Glasfaserkabel bis in den Verteilerkasten im Gebäude selbst. Dort wird es von einem Verteiler mittels Kupfer- oder Koaxialkabel theoretisch mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1 Gbit/s in die einzelnen Wohnungen oder Büroräume übermittelt.

In der Praxis erreicht diese Verbindung aber kaum die 1 Gbit/s, da sie durch das Kupfer- oder Koaxialkabel ausbremst wird – dennoch ist es schneller als eine DSL-Verbindung. Besonders bei Koaxialkabel kommt es zu Geschwindigkeitsschwankungen, da man die Bandbreite mit seinen Nachbarn teilt.

Wer die volle Bandbreite des Glasfaser-Internets nutzen möchte, kann auch auf eine FTTH-Verbindung aufrüsten lassen. Da es sich hierbei um eine bauliche Maßnahme handelt, muss der Vermieter beziehungsweise die Eigentümergesellschaft zustimmen. Die Kosten belaufen sich je nach Aufwand auf 300 bis 1.500 Euro pro Wohnung.

Fiber to the Curb (FTTC): Glasfaser reicht nur bis zum Straßenverteiler

Bei dieser Netzwerk-Architektur reicht das Glasfaserkabel bis zum Verteilerkasten der Straße. Von dort aus gelangt es dann mittels Kupferkabel in das Haus oder die Wohnung. In welcher Geschwindigkeit das geschieht, hängt davon ab, wie weit Verteilerkasten und Wohnung auseinanderliegen. In der Regel erreicht FTTC jedoch eine Geschwindigkeit von 100 Mbit/s, was dennoch schneller als eine herkömmliche DSL-Verbindung ist.

Am Wohngebäude selbst fallen für einen FTTC-Anschluss keine Kosten an, da die vorhandenen Leitungen weiter genutzt werden können. Doch wie beim FTTB-Anschluss auch, gibt es die Option, auf einen FTTH-Anschluss aufzurüsten. Dies geht allerdings nur mit der Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergesellschaft und ist mit Kosten von 800 bis 1.500 Euro verbunden. In Neubaugebieten ist dies sogar oft noch günstiger, weil sich dort vorhandene Leerrohre für das Glasfaser-Internet nutzen lassen.

Illustration of two people plugging large cables into a vertical power strip, set against a blue background.

Besondere Anforderungen an Glasfaser Modem & Router

An diesem Punkt kommt es darauf an, welche Netzwerk-Architektur man nutzt. Bei der FTTB- und FTTC-Verbindung reicht ein DSL-Router, der eine hohe Datenrate unterstützt. Da die Verbindung selbst ja über ein Kupfer- oder Koaxialkabel erfolgt. Es müssen also keine Signale umgewandelt werden. Für den FTTH-Anschluss hingegen benötigt man ein Glasfaser-Modem (Optisches Netzwerk-Terminal ONT). 

Im Vergleich zum klassischen Router wandelt er nämlich die eingehenden Licht- in elektrische Signale um. Einige Anbieter stellen auch ein ONT zur Verfügung, dieses kann dann einfach an den DSL-Router angeschlossen werden.

Wie funktioniert TV über Glasfaser?
Mit einer echten Glasfaser-Verbindung kann auch das Fernsehen über IPTV oder Streaming in bester Qualität genutzt werden. Dafür wird in der Regel ein IPTV-Receiver oder eine kompatible App auf dem Smart-TV benötigt. Alternativ ist auch Kabel-TV über Glasfaser möglich, sofern das Haus entsprechend verkabelt ist. Ihr könnt also auch mit Glaserfaser TV schauen – ein wichtiger Punkt, da Fernsehanschlüsse seit dem 01.07.2024 Sache der Mieter:innen sind.
Illustration of a house in the late evening with lights coming out of the house

Wer entscheidet, ob Glasfaser-Internet in die Wohnung kommt?

Bei dieser Frage kommt es darauf an, ob jemand Mieter:in oder Eigentümer:in ist. Eigentümer:innen steht es natürlich frei, ob ihre Wohnung an das Glasfaser-Netz angeschlossen werden soll. Für Mieter:innen gilt, dass bauliche Maßnahmen immer der Genehmigung des Vermieters oder der Eigentümergesellschaft bedürfen.

Muss ich auf Glasfaser umstellen?
Eine Pflicht zur Umstellung auf Glasfaser gibt es derzeit nicht. Wer jedoch noch DSL oder Kabel nutzt, sollte bedenken, dass alte Kupfernetze in den kommenden Jahren schrittweise ersetzt werden. In vielen Regionen werden neue Glasfaseranschlüsse bereits bevorzugt ausgebaut, während DSL-Netze langfristig zurückgebaut werden könnten.
Drei Männer und eine Frau sitzen mit Getränken und Popcorn auf einem Sofa und gucken fröhlich

Die Kosten für Glasfaser-Internet im Überblick

Beantworten wir zuerst die Frage: Was kostet Glasfaser-Internet im Monat? Die monatlichen Kosten für einen Glasfaseranschluss lassen sich pauschal nicht nennen. Es kommt nämlich auf den gewählten Tarif des jeweiligen Netzanbieters an. Bei den Stadtwerken Lübeck gibt es unterschiedliche Tarife, die ab 29,95 Euro pro Monat starten.

Und was kostet der Anschluss selbst? Es kommt auf die unterschiedlichen Szenarien an. Sollte Glasfaser-Internet bereits in einem Wohngebiet ausgebaut sein, fallen lediglich die Kosten für den ausgewählten Tarif an. 

Sprich: Der Anschluss an sich ist kostenlos. Soll der Anschluss nachgerüstet werden, kommt es auf die jeweilige Netzwerk-Architektur an – wie bereits unter „Voraussetzungen für Glasfaser-Internet“ in diesem Artikel erklärt wird.

Bei der Kostenübernahme selbst kommt es natürlich darauf an: Im Ausbaugebiet tragen meist die Netzbetreiber oder öffentliche Förderprojekte die Kosten, solange genug Anwohner:innen Interesse zeigen – meist müssen etwa 30 bis 40 % der Haushalte mitziehen. 

Ein nachträglicher Anschluss liegt in den Händen des Hausbesitzers. Als Mieter:in muss man das Gespräch mit dem Vermieter oder der Eigentümergesellschaft suchen. Falls man die Zustimmung erhält, werden die Umbaukosten zumeist auf die Nebenkosten umgelegt.

Worker in high-visibility clothing installs cables in a trench along a residential street, with traffic cones and barriers marking the area.

Fazit zu Glasfaser-Internet: Worauf wartet ihr noch?

Glasfaser-Internet stellt bislang die modernste Art der Internetverbindung dar. Die Technologie erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 1.000 Mbit/s und liefert den Endverbrauchenden eine stabile Verbindung. Einzig beim Ausbau hinkt das Netz hinterher, wodurch es bislang in Deutschland weiterhin nicht flächendeckend verfügbar ist.

Dort, wo es verfügbar ist, sollte man allerdings genauer hinschauen. Denn Glasfaser-Internet ist nicht gleich Glasfaser-Internet. Es ist momentan in drei unterschiedlichen Netzwerk-Architekturen verfügbar und nur selten erhalten Nutzer:innen eine reine Glasfaser-Verbindung. Das sind die sogenannten Fiber-to-the-Home-Anschlüsse. Oft wird jedoch eine Mischung aus Glasfaser und Kupfer genutzt, was das Tempo senkt – das sind die Fiber-to-the-Building und Fiber-to-the-Curb Anschlüsse.

Die Tarife beginnen meist bei 40 Euro pro Monat. Größere Pakete kosten etwa 100 Euro. Beim Netzausbau gibt es Anschlüsse oft kostenlos, während Nachrüstungen mehrere hundert Euro kosten können. Wer viel streamt oder von zu Hause arbeitet, profitiert besonders – falls der Zugang vorhanden ist.

Möchtet ihr jetzt auch einen attraktiven Glasfaser-Tarif abschließen? Dann kontaktiert uns und wir finden eine Lösung, damit ihr an der Zukunft des Internets teilhaben könnt!

Two people in white shirts discussing data on a tablet, with documents, a calculator, and a laptop on the table.
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