Wasserfestschrift 2017
83 Wasser ist Alltag | auch die wasserintensiven Branchen – das ist in Lübeck nicht anders. Die meisten großen Unternehmen in der Hansestadt bekennen sich mittlerweile dazu, ihre Anstrengungen im Bereich der Nachhaltigkeit und der Corporate Social Responsibility (CSR) zu verstärken und unter anderem auch die wertvolle Ressource Wasser zu schonen. Beispielhaft für viele andere Lübecker Unternehmen kümmert sich auch die Firma Dräger um die Reduzierung des Wasser- verbrauchs. Aus deren Bericht zur Nachhaltigkeit ist zu ent- nehmen, dass dieser in der Produktion der vergangenen Jahre um insgesamt 70 Prozent verringert werden konnte. Dabei kommen Kreislaufsysteme in den Produktionsbereichen mit besonders hohem Wasserverbrauch zum Tragen. Hotels sind eine ganz andere Branche, aber auch sie benötigen viel Wasser für ihren Betrieb. Das wollte ein Lübecker Hotel anders machen und wurde Vorreiter im Norden: Mit professio- neller Unterstützung hat das hiesige Hotel „Alter Speicher“ seine Wasser-, Abwasser- und Energiekosten nach eigenen Angaben um bis zu 85 Prozent gesenkt, indem unter anderem im Bereich der Sanitäranlagen innovative und wassersparende Techniken eingebaut worden sind. Darüber freut sich nun nicht nur die Geschäftsführung des Hauses, sondern auch für die Hotelgäste ist ökologisches Handeln ein durchaus ent scheidendes Kriterium bei der Wahl ihrer Unterkunft. So wird nachhaltiges Handeln im Unternehmen zum klaren Wettbewerbsvorteil. Für einen ganz anderen Einsatz versprüht die Lübecker Firma Grabowski große Wassermengen. Das Unternehmen kümmert sich um den Abbruch von Gebäuden sowie um das Recycling und die Entsorgung der Materialien: Bei Abbrucharbeiten von großen Gebäuden zum Beispiel benötigt der firmeneigene Wasserwerfer nach eigenen Angaben etwa 500 Liter Wasser stündlich – um die Staubentwicklung beim Abbrechen von Mauerwänden zu verringern. Unser Partner, die Hamburger Wasserwerke, veröffentlichten in ihrem Ergebnisbericht 2007 interessante Zahlen zum Thema „Wasserbedarfsprognose 2030“. Dazu ermittelte eine Online-Erhebung den jährlichen Wasserbedarf verschie- dener Branchen und setzte ihn in Relation zu spezifischen Kennzahlen wie Beschäftigte, Gäste, Schüler etc. Beispiele: Der Wasserverbrauch im produzierenden Gewerbe lag bei 48,8 Kubikmetern pro Beschäftigtem, in der Verwaltung befand er sich indes nur bei 12,4 Kubikmetern pro Kopf. Hotels kamen auf rund 42 Kubikmeter pro Gast und Kranken- häuser auf immerhin 105 Kubikmeter pro Bett – ganz anders dagegen der Handel, der nur 0,3 Kubikmeter Wasser pro Quadratmeter Nutzfläche benötigte. Ziel der Erhebung war es, Informationen zum Wasserver- brauch zu erhalten, die in die Analyse wie in die Prognose des Wasserbedarfs einfließen können. Im Ergebnis prog nostizierten die Hamburger Wasserwerke für ihr Versorgungs- gebiet eine Zunahme des Wasserverbrauchs bei „Gewerbe und Industrie“ von insgesamt etwa 11 Prozent beziehungs- weise 2 Millionen Kubikmeter Wasser. Doch gleich, wer unser Wasser in welchem Umfang wie nutzt: Wir alle sind aufgerufen, verantwortungsvoll mit dem kostbaren Nass umzugehen – in Industrie, Handel und Gewerbe wie auch im privaten Haushalt. S 21. November 2010 Trave-Düker bei Dänischburg: Außerbetriebnahme nach mehreren Rohrschäden 28. Februar – 18. März 2011 Sanierung der über 110 Jahre alten Trinkwasserleitung DN 450 unter der Mühlentorbrücke durch Relining mit einem Rohr DN 300 Neubau eines Trinkwasser-Dükers durch die Trave von der Teerhofinsel zum Glashüttenweg (Karlshof) als Ersatz für den defekten Düker Dänischburg
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