Wasserfestschrift 2017
71 Wasser ist Technik | sogenannte Schelle über das Leck gelegt. Nach erfolgter Reparatur wird der betroffene Abschnitt gespült, um mögliche, reparaturbedingte Einträge von Verunreinigungen ins Rohrnetz durch mehrfachen Wasseraustausch auszu- schließen. Nach obligatorischer bakteriologischer Beprobung wird der Abschnitt nach Freigabe durch das zuständige, zertifizierte Labor wieder in Betrieb genommen. Insgesamt sind so durchschnittlich 10 bis 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Behebung eines normalen Störfalls beschäftigt. Bei größeren Schäden werden weitere Eskalationsstufen aus- gelöst. So wird bei Rohrbrüchen an Leitungen ab 200 Millime- ter Durchmesser automatisch das Gesundheitsamt informiert und in die weitere Bearbeitung mit eingebunden oder hierüber laufend informiert. Sofern in dem Bereich des Wasserrohrbruchs elektrische Versor- gungs- oder Gasleitungen liegen, wer- den diese gesichert, bevor die Arbeiten am Wasserrohr vorgenommen wer- den. Grundsätzlich wird in Bereichen des Zusammenfalls mehrerer Versor- gungsleitungen besonders vorsichtig aufgegraben, um Folgeschäden zu vermeiden. Und so kann es sogar bis zum mühsamen Ausschachten per Hand kommen. Bei flächendeckenden Ausfällen wird gegebenenfalls ein Krisenstab aktiviert, um weitere Maßnahmen zur Erhaltung der Trinkwasserversorgung einzuleiten. Diese reichen beispielsweise vom Auf- bau provisorischer Versorgungsnetze bis hin zur möglichen Evakuierung sensibler Objekte, wie Krankenhäuser, Seniorenheime etc., die zwingend auf eine ununterbrochene Wasserversorgung ange- wiesen sind. Zudem werden im Krisenstab alle Informations- maßnahmen für Medien und Kunden koordiniert. Insgesamt bewältigen die Kolleginnen und Kollegen der Netz- leitstelle im Team mit den Fachbereichen der Wasserversor- gung pro Jahr rund 120 Störungen im Gesamtwasserrohrnetz, was im Vergleich mit anderen Wasserversorgungsunter- nehmen eine geringe Schadensquote darstellt. Dabei ist jeder Schadensfall ist anders, mit viel Arbeit verbunden und seine Behebung unverzichtbar für die Versorgungssicherheit – und auch deshalb alltäglicher Kundendienst von den wahren Herren der Ringe. S Juli 1995 Bau von vier Grundwassermessstellen südlich der Trave auf dem Gebiet von Mecklenburg-Vorpommern zum Nachweis der Untertraverinne 12. Juli 1996 Beginn der Trinkwasserversorgung der Gesamtgemeinde Krummesse aus dem Stadtwerke-Netz von Beidendorf aus August / September 1996 Großpumpversuch im Gebiet Unter- traverinne (Kleinensee, Kücknitz, Schlutup, Vorwerk) Martin Krull überwacht das System der Trinkwasserversorgung
RkJQdWJsaXNoZXIy MzQxODIw