Wasserfestschrift 2017

68 | ZENTRALE NETZLEITSTELLE 26. März 1991 Wasserwerk Klein Disnack: Unterzeich- nung des Wasserliefervertrags mit der Gemeinde Klempau und Beginn der Wasserversorgung aus der Transport- leitung Klein Disnack – Lübeck Juli 1992 Wasserwerk Wakenitz: Inbetriebnahme des ersten Leitstellensystems der Wasserversorgung im Maschinenhaus zur Überwachung und Steuerung aller Wasserwerke im Versorgungsgebiet 1. Januar 1993 Wasserwerk Schlutup: Beginn des Pachtvertrags mit der IVG ALLES IM BLICK Seit Beginn der kommunalen Wasserversorgung bestand die Aufgabe ihrer Mitarbeiter darin, die technischen Anlagen des Wasserwerks Wakenitz rund um die Uhr sicher zu betreiben. Hierzu war es notwendig, fachlich geschultes Personal zur Kontrolle und Bedienung der Anlagen sowie zur Störungsbeseitigung vorzuhalten. Die Meister oder Maschinenwärter mussten die geeig- neten Pumpengrößen noch von Hand einschalten, um den erforderlichen Druck im Versorgungsnetz zu gewähr- leisten. Zudem hatten sie für eine ausreichende Füllung der Reinwasserbehälter und des Wasserturms zu sorgen, damit stets ein genügender Wasservorrat zur Verfügung stand. Waren zur Befüllung der Behälter Absperrschieber zu betätigen, so ging das nur manuell und mit viel Muskelkraft. Mit dem Fortschritt der Automatisierungstechnik verän- derte sich dies im Laufe der Zeit grundlegend. Zunächst fassten wir die Überwachungs-, Schalt- und Steuerungs- aufgaben entsprechend dem jeweiligen Stand der Technik vor Ort in sogenannten Schaltwarten zusammen, die im Schichtdienst besetzt waren. Hier gingen nun alle Anzeigen für Drücke, Fördermengen und Behälterfüllstände ein. Absperrschieber konnten durch Elektroantriebe und somit ohne den Einsatz von Muskelkraft betätigt werden. Derartige Schaltwarten gab es nicht nur in der Wasser- kunst, sondern auch in den außerhalb liegenden Wasser- werken Kleinensee, Vorwerk, Travemünde, Kücknitz und Schlutup. Ein vollautomatischer beziehungsweise ferngesteuerter Betrieb war bis Mitte der 1970er-Jahre noch nicht möglich. Die Wasserwerke Vorwerk, Kücknitz, Schlutup und zu Anfang auch Kleinensee waren im Tagesdienst zur Steuerung besetzt. In den dienstfreien Zeiten stellten wir diese Werke auf eine feste Grundlast ein und nahmen den jeweils notwendigen Mengen- ausgleich aus den Behältern der Wakenitzstraße über die dortige Leitwarte vor. Bald übernahm die Leitwarte Wakenitz die Steuerung einzelner Pumpen des Wasserwerks Kleinensee. Hieraus entwickelte sich eine erste zentrale „Leitwarte Wasser“ im Maschinenhaus des Wasserwerks Wake- nitz, die mit der Inbetriebnahme des Wasserwerks Klein Disnack – das bereits für den vollautomatischen Betrieb geplant und gebaut wurde – von der Funktion her abgeschlossen war. Zu dieser Zeit existierten bei den Stadtwerken Lübeck drei Leitwarten für Strom, Gas und Wasser an unter- schiedlichen Standorten. Anfang dieses Jahrtausends führten wir die „Leitwarte Wasser“ dann aus wirtschaft- lichen Gründen mit der „Gaswarte“ auf dem Gelände des damaligen Gaswerks II in der Geniner Straße 80 zusammen. Und daraus entwickelte sich bis 2004 eine Zentralwarte für alle Energiesparten und die Wasserversorgung der Stadtwerke Lübeck am heutigen Standort Fünfhausen im Herzen der Innenstadt – unsere zentrale Netzleitstelle.

RkJQdWJsaXNoZXIy MzQxODIw