Wasserfestschrift 2017

65 Wasser ist Technik | ROHRNETZSPÜLUNGEN Regelmäßig spülen wir Teile unseres Rohrnetzes, um natürliche Ablagerungen im Rohrsystem – wie etwa Eisen- und Manganoxide – zu lösen und so den reibungslosen Durchfluss des Trinkwassers zu sichern. Denn diese winzi- gen Schwebstoffe im Wasser können sich an den Innen- wänden der Rohre, wo die Fließgeschwindigkeit nicht so groß ist wie in der Mitte, absetzen und über Jahre und Jahrzehnte verkrusten. Dadurch setzt sich das Rohr allmäh- lich zu, der Druckverlust steigt und es fließt weniger Wasser hindurch. 600 Endstränge werden zudem einmal im Jahr gespült, um zu garantieren, dass das Trinkwasser frei von Keimen und Kleinstorganismen ist. Um diese möglichen Verunreinigungen und Verkrustungen in einem konkreten Bereich zu entfernen, wird an einem Hydranten Druckluft ins Rohr geleitet. An einem zweiten Hydranten am anderen Ende des gewählten Abschnitts wird diese Luft wieder abgelassen. Die wandernde Luft- blase verengt das Rohr und zwingt das Wasser, an ihr vor- beizuströmen. So wird die Fließgeschwindigkeit am Rande erhöht, die Ablagerungen werden hierdurch praktisch weggefräst und können dann zusammen mit dem Spül- wasser-Luft-Gemisch ausgeschwemmt werden. Während unserer Arbeiten unterbrechen wir in den jeweiligen Abschnitten die Trinkwasserversorgung zeitweise – und ein Trinkwasserwagen steht für unsere Kunden in den betroffenen Abschnitten bereit, um größere Unannehm- lichkeiten in den wenigen Stunden der Wartungsarbeiten zu vermeiden. Hähne, Armaturen oder auch Toiletten- spülungen sollten zuhause nicht benutzt beziehungsweise aufgedreht werden, da durch den erhöhten Druck sonst Störungen in der Hausinstallation möglich sind. Nach Beendigung der Arbeiten kann das Wasser bei der ersten Entnahme kurzfristig milchig und getrübt sein, was sich aber schnell ändert und gesundheitlich völlig harmlos ist – es handelt sich hierbei um Reste der beigemischten Druckluft und um letzte Spuren von Eisen- und Mangan- oxiden. Daher empfiehlt es sich, das Wasser zunächst etwa 1 bis 2 Minuten laufen zu lassen, damit diese möglichen Rückstände in der Hausanschlussleitung ablaufen können. Für den störungsfreien Ablauf der Rohrnetzspülungen beschäftigen wir erfahrene Mitarbeiter, die im Notfall auch rund um die Uhr im Einsatz sind. Viele Spülungen erfolgen in der Nacht, um unseren Kunden möglichst wenig Unan- nehmlichkeiten zu bereiten. Dennoch informieren wir selbst- verständlich vor jeder anstehenden Spülung des Rohrnetzes schriftlich über die durchzuführenden Maßnahmen. Sommer 1981 Wasserwerk Wakenitz: erste Mess- und Schaltwarte zur Überwachung und Steuerung des Wasserwerks im Endaus- bau in Betrieb genommen 28. April 1984 Beginn der Trinkwasserlieferung an Gemeinden des Kreises Herzogtum Lau- enburg, die an der Trasse der Trans- portleitung Klein Disnack-Lübeck liegen (Buchholz, Einhaus, Pogeez, Groß Disnack, Holstendorf, Groß Sarau und Klein Sarau)

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