Wasserfestschrift 2017
64 | WARTUNG UND INSTANDHALTUNG Bei der Wartung und Instandhaltung des Rohrnetzes kam es früher vor allem auf eines an: ein geschultes und erfahrenes Ohr. Denn um einen Eindruck davon zu bekommen, wie es im Inneren eines Trinkwasserrohres aussieht, sind akustische Verfahren schon seit langer Zeit das Mittel der Wahl. Hinter- grund: Schäden und Engstellen, wie zum Beispiel feine Risse oder Verkrustungen in den Leitungen, führen zu Verwirbe- lungen des fließenden Wassers, die zu hören sind. Diese Geräu- sche wurden früher durch das Aufsetzen von Hörrohren beispielsweise auf Hydranten oder Schieber hörbar gemacht. Mit Erfahrung und einem guten Gehör können Fachleute bis heute so auf mögliche Leckstellen schließen. Als modernes und genaueres Verfahren kommen inzwischen extrem sensible Mikrofone in sogenannten Geräuschpegelloggern zum Ein- satz. Diese werden auf entsprechende Armaturen im Rohrnetz gesetzt, die die Fließgeräusche protokollieren. Auffälligkeiten deuten dann auf einen Schaden im untersuchten Bereich hin. TON IN TON Tritt ein solches Geräusch auf, kommt ein zweites elektro- akustisches Gerät zum Einsatz: der Korrelator, der über mathematische Verfahren die Schadensstelle exakt ermittelt. Durch ihr zielgenaues Lokalisieren erfolgt die Reparatur so wesentlich schneller und damit wirtschaftlicher. Beide Instandhaltungsinstrumente werden im Rahmen der sogenannten Rohrnetzrevision bei den regelmäßigen abschnittsweisen Begehungen des Trinkwasserrohrnetzes eingesetzt. Alle 5 Jahre wird so das gesamte Trinkwasser- netz der Stadtwerke Lübeck abgegangen und akustisch auf Auffälligkeiten hin überprüft. Ergänzt werden diese Verfahren seit einigen Jahren mit einem regelmäßigen „Rohrputz“. Diese Methode ist vollkommen chemiefrei und für uns ein zentrales Mittel geworden, um die Rohrleitungen instand zu halten. S Gabor Moharos bespricht sich bei einer Baustellenbesichtigung mit dem Polier (rechts) der zuständigen Baufirma Als technische Führungskraft ist Gabor Moharos für den sach- und fachgerechten Netzbetrieb verantwortlich Juli 1980 Beginn der Wasserlieferung an die Doppelgemeinde Hamberge / Hansfelde (Kreis Stormarn) mit der Möglichkeit der Durchleitung zum lübschen Dorf Reecke 11. Februar 1981 Wasserwerk Klein Disnack: Beginn des Einfahrens der Aufbereitungsanlage 11. Juni 1981 Wasserwerk Klein Disnack: Inbetrieb- nahme des Grundwasserwerks, dessen Bau insgesamt 16,3 Mio. DM gekostet hat
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