Wasserfestschrift 2017

61 Wasser ist Technik | VERBAUTE MATERIALIEN IMWANDEL DER ZEIT Um 1214 Kanäle mit Holzversteifungen Ab 1294 Ronnensystem mit hölzernen Rohrleitungen 15. Jahrhundert Pipen aus Baumstämmen 1830 Gusseiserne Rohre 1960 PVC-Rohre 1970 Stahlrohre mit Zementauskleidung Seit 2000 PE-Rohre November /Dezember 1976 Beginn der Wasserlieferung an die Gemeinde Zarpen (Kreis Stormarn) mit den Ortsteilen Badendorf, Dahmsdorf, Zarpen 4. Mai 1977 Abriss des 1906 erbauten Wasserturms auf dem Kalvarienberg in Travemünde März 1978 Wasserwerk Klein Disnack: Bau des ersten Versuchsbrunnens (Nr. IV) und Dauerpumpversuch zum Nach- weis der langfristig förderbaren Grundwassermenge aus dem das Wasser einer Druckerhöhungspumpe zuläuft, um den erforderlichen Netzdruck im Stadtgebiet zwischen 3,5 und 4,3 Bar zu erreichen. Sie werden von den Reinwasserbehältern der Wasserwerke unterstützt, die wegen des im Tagesverlauf stark schwankenden Wasserbedarfs nicht nur als Speicher, son- dern auch als Ausgleichsbehälter dienen. In den Stadtteilen Travemünde-Gneversdorf und Steinrade reicht dieser Druck allerdings nicht aus, da sie höher liegen. Hier wurden Druckerhöhungsstationen errichtet, die das Wasser in der benötigten Menge auch in diese höchstgelegenen Berei- che der Stadt transportieren. S Holzkonstruktionen, häufig auch durch Bleirohre mit Flanschen verbunden wurden. Bis in unsere Zeit hinein haben wir in der Wasserversorgung immer wieder neue Materialien verwendet. In den vergangenen Jahrzehnten galt PVC als der beste Werkstoff, bis sich nach jahrelanger Dauerbelastung zeigte, dass selbst dieses Material Schwächen hat. Für die großen Transportleitungen von den Wasserwerken Kleinensee und Klein Disnack bis an das Vertei- lungsnetz in Lübeck wurden ausschließlich Stahlleitungen mit Zementmörtelauskleidung verlegt. Heute verwenden wir vornehmlich PE-Rohre um unsere Kunden mit dem frischen Nass zu versorgen. Als das erste Wasserwerk an der Wakenitz am 15. August 1867 seinen Betrieb aufnahm, sorgte der Wasserturm für einen konstanten Druck im Rohrnetz. Hier machte man sich ein einfaches physikalisches Prinzip zunutze: 10 Meter Höhen­ unterschied ergeben bei aufgestautem Wasser einen Druck von etwa 1 Bar. Nach Aufstockung des Turms im Jahre 1890 mit Höherlegung des Behälters um 10 Meter und einer Vergröße- rung des Inhalts von 1.000 auf 2.100 Kubikmeter reichte der Ausgangsdruck am Wasserwerk Wakenitz mehr als 35 Jahre lang. Seit 1927 dient der Turmbehälter als Zwischenspeicher, Tagesganglinie: Arbeitstage und Feiertage im Vergleich Abgabe [m 3 / h] 6:00 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500 8 :00 10:00 12:00 14:00 16:00 18:00 Uhrzeit 20:00 22:00 00:00 2:00 4:00 6:00 Abgabe an einem Feiertag Abgabe an einem Arbeitstag

RkJQdWJsaXNoZXIy MzQxODIw