Wasserfestschrift 2017
58 | GRUNDWASSERWERK Wasserwerke Klein Disnack Vorwerk Kleinensee (von links) Vertikal- beziehungsweise Grundwasserbrunnen 12. Juli 1973 Trave-Düker bei Dänischburg: Wieder- inbetriebnahme nach Reparatur durch Relining Sauberes Trinkwasser: klar, keimfrei, wohlschmeckend. Diese einwandfreie Qualität zu sichern, ist eine technische wie logistische Herausforderung. Es bedarf eines ausgeklügelten Systems, das die reibungslose und sichere Versorgung garantiert. Gleichzeitig aber vereinfacht unsere ausschließliche Verwen- dung von Grundwasser aus tiefen Erdschichten die Auf- bereitung des Wassers erheblich, weil es weder Pestizide noch Arzneimittelrückstände enthält, wie es beispielsweise bei Oberflächenwasser der Fall sein kann, und eine aufwändige chemische Reinigung damit nicht notwendig ist. Die Stadtwerke Lübeck unterhalten zur Versorgung der Hanse- stadt drei Grundwasserwerke – Klein Disnack, Kleinensee und Vorwerk – mit insgesamt 29 Brunnen. Recht idyllisch gelegen ANS WERK! Erzeugte Mengen an Trinkwasser in m 3 pro Jahr und über das gesamte Stadtgebiet verteilt, versorgen sie etwa zwei Drittel unseres Einzugsgebiets, den Rest übernimmt Hamburg Wasser. Aufbau und Funktions- weise eines Grund- wasserwerks sind dabei vergleichsweise simpel: Auf dem Außengelände befinden sich unsere Vertikalbrunnen. Unermüdlich gewinnen sie stündlich aus bis zu 140 Meter Tiefe bis zu 165 Kubikmeter Rohwasser. Dabei befördert eine etwa 2 Meter lange Pumpe das Rohwasser in einem 150 Millimeter Durchmesser dicken Rohr zunächst in das Haupthaus des Wasser- werks – eine geflieste Halle, in der sich eine Vielzahl verschiedenster Vertikaltanks diverser Größen genauso befindet wie ein System aus Absperr- und Regelarmaturen. Gleich neben dem Eingang steht der Sauerstoff- mischer, der Oxidator. Dieser ist für die Wasser- aufbereitung unabdingbar, weil das Rohwasser keinen freien Sauerstoff enthält. Die Zufuhr von technisch reinem Sauerstoff ist aber wichtig, da im Rohwasser unerwünschte Eisen- und Manganverbindungen gelöst sind. In der Belüf- tungskammer des Mischers wird deshalb durch Düsen Sauerstoff versprüht, damit das Rohwasser ihn so aufnehmen kann. Eisen und Mangan gehen dabei mit dem zugeführten
RkJQdWJsaXNoZXIy MzQxODIw