Wasserfestschrift 2017

Ratzeburger See Bis Mitte 19. Jahrhundert Während der folgenden 300 Jahre hat sich an den technischen Anlagen der Wasserkünste wenig geändert. Der Betrieb besteht überwiegend aus Abdichten der Rohrverbindungen, Austausch von Rohren und regel- mäßigem Reinigen der Rohrstränge. Die Länge des Rohrnetzes beträgt 9.100Meter. Ausgeführte Arbeiten werden sorgfältig in Registerbüchern dokumentiert. Die Unterhaltung der Anlagen in den Häusern obliegt den Eigentümern. Mitte des 19. Jahrhunderts sind die beiden großen Wasserkünste nicht mehr in der Lage, den Wasserbedarf der Bürger zu decken. So werden Wochenpläne erstellt, an welchen Tagen und zu welcher Stunde in den einzelnen Straßen Wasser bezogen werden darf. Es besteht also ein erhebliches Quantitätsproblem, das zu Diskussionen über eine Erweiterung der Anlagen am Hüxterdamm oder den Bau eines völlig neuen Wasserwerks an anderer Stelle führt. 1586 Die Wasserkünste sind keine privaten Gesellschaften und der Rat der Stadt hat immer die Oberaufsicht. In einer Ordnung von 1586 sind die jährlich von den Kunden zu zahlenden Beiträge aufgelistet, die sich nach Gewerbe und Größe der Häuser unter- scheiden. Im Vergleich zu heute müssen die Bürger für das Wasser tiefer in die Tasche greifen und wer nicht zahlt, dem wird der Wasserhahn gesperrt. Die beiden Türme der Wasserkünste auf dem Hüxterdamm (Aquarell von H. de Winter,1742) Wasserrad und Pumpen beförderten das Wasser in den oberen Wasserbehälter des Turms. Die Zeichnung aus dem Jahr 1847 zeigt den Wasser- turm der Kaufleutewasserkunst im Schnitt.

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