Wasserfestschrift 2017
52 | WASSERLABOR Unsere zusätzlichen Qualitätskontrollen geben den Kolle- ginnen und Kollegen das sichere Gefühl, mit unserem Trink- wasser ein hochwertiges und einwandfreies Produkt an unsere Kunden abzugeben. Dabei verfolgen wir laborseitig das Wasser vom Förderbrunnen bis zum Endverbraucher. Und dann sind wir natürlich auch Ansprechpartner für unsere Kunden. Wir beantworten Fragen rund um die Trinkwasserqualität, geben entsprechende Auskünfte und Hinweise und führen gegebenenfalls auch Proben durch, falls es Unklarheiten gibt. Das Wasserlabor kontrolliert auch die Betriebswässer. Was ist darunter zu verstehen und wie sehen diese Kontrollen aus? Betriebswässer sind beispielsweise das Kühlwasser unserer Heizwerke oder auch das Spülwasser. Hier ermitteln wir mit der pH-Wert-Messung die Aggressivität und Korrosions- eigenschaften des Wassers, um Schäden an unseren Anlagen zu vermeiden. Den Mineraliengehalt bestimmen wir unter anderem über die elektrische Leitfähigkeit. Und auch die Härte haben wir im Auge, damit unsere Kunden ihre Haushaltsgeräte einstellen und so die Spül- mittel dosieren können und damit Installateure wissen, welche Materialien Verwendung finden müssen. Dazu sind umfangreiche Analyseangaben im Internet zu finden und bei Fragen kann man sich gerne an unser Betriebslabor wenden. Auf die hervorragende Qualität des Trinkwassers können sich auch unsere Kunden verlassen, 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr. Dafür tun wir einiges – und das nicht erst seit heute. Schon am 1. September 1900 gründeten wir unser betriebseigenes Wasserlabor an der Wasserkunst und setzten damit einen Meilenstein in der Qualitätskontrolle. Freiwillig, wohlbemerkt! Denn die zahlreichen Gesetze, Verordnungen und Richtlinien, die die sehr hohen Anforderungen an uns Wasserversorger heute garantieren, sind erst im Laufe der Zeit auf uns zu gekommen. In einem Interview steht die Leiterin des Wasserlabors, Diplom-Chemikerin Anita Kinne, Rede und Antwort über Aufgaben, Möglichkeiten und Grenzen der betriebseigenen Qualitätskontrolle. Frau Kinne, dass ein kommunaler Wasserversorger ein eigenes Betriebslabor führt, ist eine Besonderheit. Worin bestehen denn Ihre wesentlichen Aufgaben? Als reines Betriebslabor verstehen wir uns in erster Linie als Dienstleister für unsere vier Wasserwerke. Durch unsere regelmäßigen analytischen Kontrollen gewinnen wir wichtige Informationen zur Wasseraufbereitung. Denn Brunnenwasser ist ja zunächst einmal noch kein Trinkwasser – dazu muss es erst aufbereitet werden. Diese Aufbereitung initiieren wir heute bei unseren Grund- wässern durch technisch reinen Sauerstoff, die Oxidation wird also in Gang gesetzt. Anschließend fließt das Wasser über sogenannte Eisen- und Manganfilter, um dann schlussendlich als Trinkwasser den Weg zum Kunden „anzutreten“. Aber Sie nehmen darüber hinaus noch weitere Aufgaben wahr?! Ja, auch unsere Reinwasserbehälter stehen unter regelmäßiger Kontrolle. Arbeiten an Brunnen begleiten wir mikrobiolo- gisch, um zu gewährleisten, dass keine Einträge von außen in den Grundwasserleiter gelangen. Ebenso haben wir die Arbeiten an den Aufbereitungsanlagen im Blick, wie beispiels- weise Behälterwartung, Spülbildkontrollen der Filter und vieles andere mehr. Immer sind unsere Untersuchungen, vor allem die mikrobiologischen, ein Garant für uns, dass die Qualität unbeeinträchtigt bleibt. KOMPETENTE SICHERHEIT
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