Wasserfestschrift 2017

Sauberes Trinkwasser ist für uns heute eine Selbstverständ- lichkeit. Doch die exzellente Wasserqualität in Deutsch- land wurde über Jahrhunderte schwer erarbeitet. Und sie basiert auf einer Vielzahl recht schmerzlicher Erfahrungen. Schon im Mittelalter haben die Menschen feststellen müssen, dass sich die Qualität von Wasser schnell ändern kann. Bei starker Sonneneinstrahlung beispielsweise wird Oberflächenwasser, wie es aus Flüssen oder Seen stammt, schnell faulig. Auch die Exkremente von Tieren tragen nicht zur Verbesserung der Wasserqualität bei. Gute Gründe, schon im Spätmittelalter die Brunnen vor Verunreinigungen zu schützen. Im 17. Jahrhundert hat man herausgefunden, dass Zitronenstücke einen Brunnen frisch halten. Heute weiß man auch warum – Ursache ist die antibakterielle Wirkung der Zitrusfrucht. So vernich- ten 6 Prozent Zitronensäure Choleraerreger in 15 bis 30 Minuten und Typhusbazillen innerhalb nur eines Tages. Doch die Qualität des Trinkwassers war bis tief in die Neu- zeit noch lange nicht zufriedenstellend gesichert. So zeigten Untersuchungen im 19. Jahrhundert, dass Cholerafälle ver- mehrt dort auftraten, wo die Trinkwasserqualität besonders schlecht war. Das ist im Jahr 2017 Vergangenheit und unser Trinkwasser gilt heute als mit das beste der Welt. Um diesen hohen Qualitätsanspruch zu gewährleisten, entnehmen die Kollegin- nen und Kollegen in unserem Wasserlabor regelmäßig Proben und überprüfen das Lübecker Trinkwasser auf etwaige Verunreinigungen hin. Diese Untersuchungen sind gesetzlich vorgeschrieben und werden akribisch protokolliert. Zudem wird die Güte des Grundwassers ständig automatisch von im Boden eingelassenen Sensoren kontrolliert. S WASSER IST QUALITÄT 49 Wasser ist Qualität |

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