Wasserfestschrift 2017
32 | WASSERHÄRTE Die Härte des Trinkwassers ist daher gebietsabhängig. In Regionen, in denen das Grundwasser mit Kalkstein – wie zum Beispiel Kreide, Marmor, Dolomit – in Kontakt tritt, ist die Wasserhärte eine andere als beispielsweise dort, wo Oberflächenwasser aufbereitet wird. Dabei beschreibt der Begriff der Wasserhärte ein komplexes System verschiedener, miteinander gekoppelter chemischer Gleichgewichte im Wasser. Der allgemein genutzte Begriff Wasserhärte bezieht sich auf die Gesamthärte. Sie gibt, vereinfacht gesagt, die Konzentration von Calcium- und Magnesium- carbonat imWasser an. Was aber bedeutet Wasserhärte für den Verbraucher? Unsere Trinkwasserverordnung hält diesbezüglich weder Anforderung noch Grenzwerte bereit. Dennoch können mit einem hohen Härtegrad technische Nachteile ver- bunden sein. Beispielsweise verursacht er störende Kalk- ablagerungen in Warmwasserbereitern und infolge- dessen einen erhöhten Verbrauch an zum Teil schwer abbaubaren Regeneriersalzen, Wasch- und Reinigungs- mitteln. Der jeweilige Installateur ist daher aufgefordert, die Wasserhärte beim Versorger zu erfragen, um dann entsprechend geeignete Werkstoffe einzusetzen. Für die Verkalkung der Heizstäbe einer Waschmaschine ist vorrangig der Anteil des Calciumhydrogencarbonats im Wasser verantwortlich. Beim Erhitzen wird die leicht lösliche Verbindung in das schwer lösliche Calciumcarbonat umgewandelt. Um Waschmittel nun richtig dosieren zu können, benötigen Verbraucher daher die Angabe der Gesamthärte des Wassers – also die Summe der Konzen- trationen von Calcium und Magnesium, berechnet als Calciumcarbonat. DAS IST DIE HÄRTE HÄRTEBEREICH MMOL / L °DH Weich < 1,5 8,4 Mittel 1,5 bis 2,5 8,4 bis 14 Hart > 2,5 > 14 ohne Grenze nach oben Zum Dosieren des Waschmittels und zur Einstellung der Spülmaschine ist sie ebenso von Bedeutung wie für einen guten Tee oder die Materialauswahl für Hausinstallationen und Heizungsanlagen: die Wasserhärte. Sie beeinflusst Geschmack und Beschaffenheit unseres Trinkwassers und wirkt sich auf Haushaltsgeräte und Armaturen aus. Für den Grad der Härte ist der im Wasser enthaltene Kalk verantwortlich: je mehr Kalk, desto höher der Härtegrad. Doch zunächst ein wenig Chemieunterricht: Wasser besteht aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom und hat die chemische Formel H 2 O. Gemeinhin wird es als „das universelle Lösungsmittel“ bezeichnet, da es die Fähig- keit besitzt, beinahe jede Substanz, mit der es in Kontakt kommt, zumindest zu einem geringen Anteil zu lösen. Und so werden auf dem langen Weg des Wassertropfens durchs Erdreich, durch die Böden und Grundwasserleiter (Aquifere) unter anderem Mineralien wie Calcium und Magnesium gelöst. Durch chemische Prozesse entsteht dabei Calciumcarbonat, eine Verbindung der Elemente Calcium, Kohlenstoff und Sauerstoff mit der chemischen Formel CaCO 3 , kurz: Kalk. Seine Konzentration im Wasser bestimmt die sogenannte Härte, die früher in Grad deutscher Härte (°dH) gemessen und angegeben wurde. Heute jedoch gibt der Gesetzgeber die Bezeichnung Millimol Calciumcarbonat pro Liter (mmol / l) vor. 1945 / 46 Durch das Anwachsen der Bevölkerungs- zahl um nahezu 100.000 (Vertriebene) bestehen erhebliche Mengenprobleme in der Wasserversorgung. Der harte Winter lässt rund 2.000 Wasser- zähler einfrieren.
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