Wasserfestschrift 2017
Quer- und Flachschnitt des Wasserturms nach dem Umbau 1890 um 1885 Es gibt 3.500 Hausanschlussleitungen. Die Tagesspitzenabgabe an Wasser erreicht 11.000 m³, was einem Tages- verbrauch von 200 Litern je Einwohner entspricht. dass die bisherigen Dampfkessel komplett ersetzt werden müssten. Auch die Förderanlagen und den Energieverbrauch vergleicht der Wasserbauinspektor mit den Werten anderer Wasser- werke und kommt zu dem Schluss, dass die spezifischen Förder- kosten durch neuere Konstruktionen mit einem höheren Wirkungsgrad bei den Kesseln gesenkt werden können. Zu den Kosten der Fink ’ schen Version addiert Rehder noch 9.000 Mark für notwendige statische Maßnahmen am Wasser- turm, sodass sich die Kosten für seinen Vorschlag auf ins- gesamt 155.000 Mark belaufen. Die Baudeputation empfiehlt dem Senat daraufhin die Aus- führung des Rehder’schen Vorschlags. Und nach eingehenden Diskussionen in verschiedenen Gremien beschließt die Bürgerschaft 1888 den Umbau des Lübecker Wasserturms. Ludwig Fink soll als Leiter des Wasserwerks die gesamten Baumaßnahmen in Abstimmung mit der Verwaltungsbehörde für städtische Gemeindeanstalten durchführen. 1890 ist der Umbau beendet und er löst dank Peter Rehders Weitsichtigkeit die Quantitätsprobleme für die nächsten Jahrzehnte. Seither steht der imposante Wasserturm nahezu unverändert an der Wakenitz. Lediglich einige Ver- zierungen verschwinden bei Sanierungsarbeiten im Laufe der Jahre. Heute zählt der Lübecker Wasserturm zu den ältesten Deutschlands und ist zudem als einziger auch noch in Betrieb. Am 2. Dezember 1988 sind Bauten und Anlagen des Ober- flächenwasserwerks an der Wakenitz gemäß §§ 5 und 6 des Denkmalschutzgesetzes des Landes Schleswig-Holstein in das Denkmalbuch für die Kulturdenkmale aus geschichtlicher Zeit eingetragen worden. Der Wasserturm als Teil der Gesamtanlage wird durch seine Einzeleintragung besonders herausgehoben als „ein architektonisch charakteristisches, in der Formen- sprache der Neugotik ausgeführtes Zeugnis industrieller Bauweise, für die örtliche Situation markant und als öffentlicher Profanbau mit Wahrzeichencharakter von hoher städtebaulicher Bedeutung“. S 15 Wasser ist Geschichte |
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