Wasserfestschrift 2017
Wasserturm um 1900 1868 Wasserwerk Wakenitz: Im ersten vollen Berichtsjahr werden rund 580.000 m³ Wasser geliefert. November 1872 Die oberflächennahen Einzelbrunnen in Travemünde versalzen durch eine Sturmflut stark. INGENIEURSKUNST MIT WEITBLICK Das Wasser, das seit 1867 aus der neuen Wasserkunst in St. Jürgen kommt, ist von einer erheblich besseren Qualität als das aus den alten Wasserkünsten. Das merken die Lübecker sehr schnell und der Wasserverbrauch steigt stetig an. Hinzu kommt, dass seit der Reichsgründung 1871 die Lübecker Wirtschaft wächst – und damit auch die Einwohnerzahl. In den Häusern der Innenstadt werden die zweiten und dritten Etagen mehr und mehr als Wohnungen genutzt und auch die Bebauung in den Vorstädten St. Gertrud, St. Jürgen und St. Lorenz erfordert einen Ausbau des Rohr- netzes und damit eine Erhöhung des Wasserdrucks. Und so beantragt Ludwig Fink als Technischer Leiter des Wasserwerks im März 1886 48.000 Mark, um den Hochbehälter des Wasserturms, dessen Spiegelhöhe den Druck im Netz bestimmt, um 6 Meter anzuheben und den Turm selbst gleichzeitig aufzustocken. Mit dieser Maßnahme glaubt er, die Druckverhältnisse so weit zu verbessern, „um auch in den zweiten Etagen der am höchsten gelegenen Wohnhäuser fortwährend Wasser direkt aus den Leitungen entnehmen zu können, was im Interesse der Bevölkerung als wünschenswert bezeichnet werden muss“. Finks Antrag wird von der „Verwaltungsbehörde für städtische Gemeindeanstalten“ mit Zustimmung an den Senat über- wiesen. Der aber kann sich noch nicht entscheiden. Im Proto- koll steht zu lesen: „Bei der unverkennbar hohen Bedeutung dieses Projektes musste der Senat eine weitere technische Prüfung desselben für geboten erachten und überließ dasselbe daher zunächst noch der Baudeputation zur Erklärung.“ Die Baudeputation beauftragt daraufhin den Wasserbau- inspektor Peter Rehder mit der Prüfung des Fink’schen Antrags und knapp 2 Jahre später legt Rehder seine „gutachtliche 13 Wasser ist Geschichte |
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