Wasserfestschrift 2017
6 | Einleitung GESTERN. HEUTE. UND MORGEN SOWIESO! Wer beständig, zuverlässig und erfolgreich 150 Jahre lang Trinkwasser liefert und damit für die Lebensqualität, die Sicherheit und den Komfort seiner Stadt sorgt, der darf sich an seinem Geburtstag zu Recht freuen – darüber, dass man auf einem guten Weg unterwegs gewesen ist, dass in dieser Zeit sehr viel geklappt hat und dass man gemeinsam mit einem prima Team optimistisch auf die Herausforderungen der Zukunft blicken kann. Wer allen Stürmen, allen Aufs und Abs in diesen bewegten 150 Jahren trotzen konnte, der muss vor allem eines sein: dynamisch, zupackend und gut. Und das sind wir. Denn wir Stadtwerker wissen, wie es geht. Und wir machen es gut. Gestern, heute und morgen sowieso! Als die Lübecker im April 1912 vom Untergang der „Titanic“ in der Zeitung lasen, war es das Wasser der Stadtwerke, das die Druckmaschinen in Gang hielt. Auch als die Hanse städter am 19. Juni 1936 mitten in der Nacht an ihren Volksempfängern klebten und den Boxkampf zwischen Max Schmeling und Joe Louis im fernen New York verfolgten, da waren es Stadtwerker, die mit ihrem Wasser für Tee und Kaffee zum Wachbleiben sorgten. Und genauso konnten die Fußballfans am 25. Juni 2008 während des EM-Spiels Deutschland – Türkei nur so entspannt wie erleichtert zur zweiten Spielhälfte wieder vor den Fernsehern sitzen, weil die Stadtwerke Lübeck selbst dann für eine stabile Wasser- versorgung im Hintergrund Rechnung trugen, als sich der Wasserverbrauch an der Trave mit dem Halbzeitpfiff um 21.30 Uhr schlagartig verdoppelte. Für diese hohe Versorgungssicherheit stehen wir mit unserem Namen – seit 150 Jahren und jeden Tag aufs Neue. In dieser Zeit waren die Stadtwerke Lübeck als kommunaler Trinkwasserversorger immer wieder auch Pioniere, waren sie Vorreiter für weichenstellende Ideen, die Maß- stäbe für andere setzen sollten. Immerhin nahmen wir am 15. August 1867 als das vierte kommunale Wasserwerk Deutschlands unseren Betrieb auf. Bereits um die Jahrhundertwende, am 1. September 1900, gründeten wir unser betriebseigenes Wasserlabor an der Wasserkunst – und setzten damit einen Meilenstein in der Qualitätskontrolle. Schnell gewöhnten sich die Lübecker an die neue, kom- fortable Belieferung mit dem kühlen Nass und plätscherten munter durch den Tag. Am 7. Januar 1900 verbrauchten sie pro Kopf rund 330 Liter – heute sind es mit etwa 121 Litern weniger als die Hälfte. Und das, obwohl Körperpflege und Haushalt mittlerweile weitaus höhere Anforderungen an uns Wasserversorger stellen, als es noch vor über 100 Jahren der Fall war, kannte man seinerzeit doch weder Waschmaschi nen noch Geschirrspüler oder Home-Spas. Wurde das Trinkwasser in den Anfangsjahren nach „der Zahl der heizbaren Lokale“ berechnet, womit die heizbaren Räume in den Lübecker Häusern und Wohnungen gemeint waren, entschloss man sich bald dazu, die tatsächlich verbrauchte Wassermenge zu messen und in Rechnung zu stellen. Ab 1904 wurden Wasserzähler bei Verbrauchern besonders großer Wassermengen eingebaut, 1925 dann auch auf Geheiß des Senats in allen Privathaushalten. Aus den 1.300 Hausanschlüssen, die 1867 mit uns an den Start gingen, sind bis heute rund 44.000 geworden. Über sie beliefern wir 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr mehr als 200.000 Menschen in rund 130.000 Haushalten mit frischem, reinem Trinkwasser. Überwacht und gesteuert wird die Lübecker Trinkwasserversorgung heute von unserer
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