Nachhaltigkeitsbericht 2020

| 42 AUFGABEN, ZIELE UND VISIONEN Herr Schweizer, warum brauchen die Stadtwerke Lübeck ein neues Ge- schäftsfeld? Nicht nur die Digitalisierung um uns herum, auch die Digitalisie- rung im Konzern schreitet voran. Hierfür brauchen wir ein IT-Management, das für die kommenden Herausforderungen gut aufgestellt ist. Viele IT-Projekte, wie die Prozessdigitalisierung oder der Windows 10 Roll-out, sind bereits erfolgreich gestartet und werden weiter ausgebaut. Auch das gerade erfolgreich etablierte Innovationsmanagement wollen wir weiterverfolgen. Wir gehen davon aus, laufende Projekte in der neuen Struktur gut weiterent- wickeln und neue Initiativen starten zu können. Letztendlich geht es aber nicht nur darum, interne Aufgaben und Prozesse zu bündeln und voranzutreiben. Wir wollen mit dem Bereich DIS ein neues Geschäftsfeld etablieren und Umsatz generieren. Der Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, Jan Lin- denau, hat seine digitale Strategie verabschiedet, die zahlreiche Projekte für uns und das neue Geschäftsfeld verspricht, denn der Bedarf an Lösungen für Digitalisierung und IT – insbesondere im öffentlichen Raum – ist hoch. Es gibt mittlerweile nicht wenige Stimmen, die davon überzeugt sind, dass es ebenso wichtig ist, öffentliche Daten sicher und mit hoher Verfügbarkeit bereitzustellen, wie die Versorgung mit Strom, Gas, Wärme oder Wasser. Wer wird unser typischer Kunde sein? An erster Stelle wird dies die Hansestadt Lübeck sein, aber auch weitere Kommunen, kommunale und kommunal-ähnliche Unternehmen, wie zum Beispiel das UKSH, und lokale mittel- ständische Unternehmen. Um welche Produkte und Dienstleistungen geht es im neuen Geschäftsfeld konkret? Es geht zum einen darum, eine digitale Infrastruktur aufzu- bauen. Das beginnt bei der Sensorik, also dem Messen unter- schiedlicher Werte. Beim Projekt „Smart Kita" geht es zum Beispiel um Lautstärke und Luftqualität im Raum. Und das endet beim LoRa-Netzwerk, über das die gesammelten Daten über- tragen werden. Eine sogenannte Middleware, also ein Programm, das die empfangenen Daten bündelt, ist schließlich dafür ver- antwortlich, die gemessenen Daten zusammenzutragen, zu strukturieren und auch zu visualisieren. Auf dieser Infrastruktur können wiederum spezifische Anwendungen laufen, wie bei- spielsweise aus den Bereichen Mobilität oder Energie. Zum anderen aber geht es auch um die Menschen dahinter. Es macht wenig Sinn, digitale Lösungen einzuführen, ohne die Christoph Schweizer Bereichsleiter Digitalisierung, Innovation und Smart City

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