
Serie Nachhaltigkeit: Reduzierung unserer eigenen Emissionen
Im Rahmen des Dekarbonisierungspfades wurden konkrete Handlungsfelder erarbeitet: Dazu gehört Strom aus erneuerbaren Energien, eine Dezentralisierung in der Wärmeversorgung und die Verkehrswende im ÖPNV.
Außerdem steht die Reduzierung unserer eigenen Emissionen im Fokus: Dafür arbeiten André Pollex, Leitung Gebäudemanagement der Stadtwerke Lübeck, und sein Team gemeinsam mit externen Kolleg:innen der Fachrichtungen Objektplanung, technische Gebäudeausrüstung, Statik und Energieberatung an Lösungen. André hat uns für diesen Teil der Serie Nachhaltigkeit nähere Einblicke gegeben.
- 01Kurzvorstellung des Projekts
- 02Herausforderungen, Meilensteine und Besonderheiten
- 03Bedeutung für die Stadtwerke und Lübeck
Kannst du uns das Projekt kurz vorstellen?
Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass mit unseren eigenen Emissionen im Wesentlichen die energetischen Verbräuche an den Standorten der Geniner Straße und dem Betriebshof des Ratekauer Wegs gemeint sind. Wir haben das ambitionierte Ziel, bis Mitte Q2 2025 für alle dort befindlichen Betriebsgebäude eine energetische Berechnung nach Sanierung durchzuführen sowie die hierfür benötigten finanziellen Mittel zu evaluieren.
Beide Standorte sind fernwärmeversorgt, hier ist das Ziel die Vergrünung der Wärme. Die eigenen Emissionen untersuchen die Gebäudehülle und Bausubstanz, Raumwärmebedarfe sowie die Möglichkeit der dezentralen Stromerzeugung mittels Photovoltaikanlagen.
Zum Umfang des Projektes gehört aber auch der weitere Ausbau der Elektromobilität im Bereich des betrieblichen Fuhrparks – die sogenannte „weiße Flotte“.
Eine Machbarkeitsstudie soll Aufschluss darüber geben, wie die umweltpolitischen Ziele der Stadtwerke Lübeck Gruppe im Zuge der Treibhausgasneutralität bis 2035 erreicht und welche Fördermittel hierzu abgerufen werden können.
Welche Herausforderungen, Meilensteine und Besonderheiten brachte das Projekt bis jetzt mit sich?
Das Betriebsgelände Geniner Straße hat die Besonderheit, dass wesentliche Teile – mit Ausnahme des Verwaltungsgebäudes – dem Denkmalschutz unterliegen. Dieser umfasst die Gebäude, deren Hülle und die baulichen (Außen-)Anlagen. Somit bedürfen alle Maßnahmen der energetischen Gebäudesanierung, darunter Fassade, Dach und Fenster, der Zustimmung der örtlichen Denkmalschutzbehörde.
Je Betriebsgelände wurden Gebäude nach der Art ihrer Nutzung identifiziert, die aktuell detailliert untersucht werden. Die Ergebnisse zum Energieeinsparpotential, zur Kostenschätzung und den Fördermitteln werden auf vergleichbare Betriebsgebäude übertragen und verschaffen uns einen Gesamtüberblick, der für die Erreichung unserer Projektziele sehr wichtig ist. Derzeit erfolgt eine bauphysikalische Simulation von einsetzbaren Dämmstoffen für einen optimierten Wandaufbau der Innendämmung mit dem Ziel, so viel Energie wie möglich einzusparen, während die Nutzungsqualität gleichbleibt.
Welche Bedeutung hat das Projekt für die Stadtwerke, die Mitarbeiter:innen und für Lübeck?
Grundsätzlich und rückblickend auf die vergangenen Jahre haben wir bereits einen guten baulichen Zustand unserer Betriebsgebäude erreicht. In der Vergangenheit haben wir neben Nutzungsänderungen auch stets energetische Sanierungen im Fokus gehabt. Die Treibhausgasneutralität setzt jetzt aber neue Maßstäbe und Anforderungen.
Für uns als regionaler Energieversorger ist es natürlich auch wichtig und eine Frage der Haltung, dass wir mit gutem Beispiel bei der Dekarbonisierung vorangehen und ein deutliches Zeichen setzen!